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Mittelrhein | 31.08.2023

Sicherer Weg in die Schule: Eltern & Kinder sorgen sich

ADAC Umfrage zeigt: Das Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmenden bereitet Eltern und Kindern in Rheinland-Pfalz Sorgen

Für rund 40.000 Kinder in Rheinland-Pfalz beginnt am 4. September wieder die Schule. Dann stehen nicht nur Lesen, Schreiben und Rechnen auf dem Stundenplan, sondern auch die aktive und regelmäßige Teilnahme am Straßenverkehr – und das kann zu Beginn besonders für die Erstklässler eine ebenso große Herausforderung sein, welche den Eltern zugleich Sorgen bereitet.

Eine aktuelle ADAC-Umfrage zur Sicherheit auf dem Schulweg zeigt, dass sich Eltern (42 Prozent) und Schüler (28 Prozent) in Rheinland-Pfalz vor allem mit Blick auf andere Verkehrsteilnehmer sorgen. Unachtsamkeit, Rasen und Rücksichtslosigkeit werden dabei von den meisten Befragten als Gründe für Angst und Sorge angegeben. Auch über eine Belästigung von Fremden oder die Unachtsamkeit der eigenen Kinder machen sich gerade viele Eltern Gedanken, wenn es um den Weg zur Schule geht.

Trotz einiger Bedenken halten aber der Großteil der Eltern (63 Prozent) den Schulweg ihrer Kinder grundsätzlich für sicher. Während die Eltern mit den Fußwegen größtenteils zufrieden sind, fällt das Urteil über das Vorhandensein von Radwegen und die Auslastung von Schul- und Linienbussen schlechter aus. Verbesserungspotenzial gibt es zudem beim Angebot von Schulweghelfern sowie Schulwegplänen, die oft nicht auf dem neuesten Stand sind.

Unfallgefahr durch Elterntaxis

Ein Thema, das viele bewegt, sind Elterntaxis – also Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto direkt bis vor die Schule bringen. Die überwiegende Mehrheit sieht dieses Verhalten negativ – auch jene Mütter und Väter, die ihre Kinder selbst regelmäßig mit dem Auto zur Schule bringen.

In Rheinland-Pfalz sind 64 Prozent der Ansicht, dass auf Elterntaxis verzichtet werden sollte. Denn der morgendliche Stau, das Rangieren und wilde Parken vor den Schulen erhöhe die Gefahr von Unfällen für die Schulkinder. Hier könnten Hol- und Bringzonen sogenannte Elternhaltestellen in der Nähe der Schule, aber eben nicht direkt davor, für Abhilfe sorgen. Sie stoßen bei den Befragten auf großes Interesse und Zustimmung. Auch andere neue Ideen, wie zum Beispiel Notinseln (Geschäfte, die durch Aufkleber signalisieren, dass Kinder dort Hilfe finden, wenn sie sich bedroht fühlen) sehen die Befragten positiv.

Verkehrserziehung: Vorbild sein

Um den Schulweg darüber hinaus sicherer zu machen, sehen sich viele Eltern in Rheinland-Pfalz selbst in der Pflicht. 81 Prozent sehen das vorbildliche Verhalten im Straßenverkehr als am wichtigsten für die Sicherheit der Kinder an.
Durch gemeinsames Üben werden Verkehrskompetenzen schon früh gestärkt. Der ADAC e.V. (www.adac.de/verkehrserziehung) und die ADAC Stiftung (www.verkehrshelden.com) bieten Eltern, Kindern und Pädagogen dabei hilfreiche Unterstützung.

Zahlreiche Multimedia-Inhalte der ADAC Stiftung, wie lehrreiche Online-Games und Videos für Kinder, Informationen zum Thema Elterntaxi, nützliche Checklisten und Begleitmaterial zum sicheren Schulweg finden Lehrer und Eltern darüber hinaus online unter www.verkehrshelden.com.

Schulweg gemeinsam üben

„Kinder werden aufgrund ihrer geringen Körpergröße häufig übersehen und sie selbst können Gefahren oftmals nicht richtig einschätzen. So kann ein herannahendes Auto aus dem Augenwinkel nicht immer erkannt werden und beim Spielen ist die Konzentration auf den Straßenverkehr schnell dahin“, berichtet Herbert Fuss, Leiter Verkehr & Technik beim ADAC Mittelrhein. Daher sei es umso wichtiger, den künftigen Schulweg mit den Kindern zu üben, damit sich diese an die neue Situation gewöhnen können, so Fuss.

Der ADAC Mittelrhein berät Schulen und Kommunen zum Thema ,Sicherer Schulweg‘ und bietet eine Reihe von Verkehrserziehungsprogramme an mit denen Kinder auf die Teilnahme am Straßenverkehr vorbereitet werden und erlernte Fähigkeiten trainieren können. So führen ausgebildete Moderatoren u.a. an Schulen kostenlos das Programm ,Aufgepasst mit ADACUS‘ durch, das Kinder zwischen 5 und 7 Jahren unter anderem die Ampel, Zebrastreifen oder auch das richtige Queren einer Straße spielerisch erklärt. Weitere Programme finden Sie hier in der Übersicht. Bei Fragen steht Kate Wagner telefonisch unter 0261 - 1303 230 oder via Mail (verkehr.technik@mrh.adac.de) zur Verfügung.

Methodik der Umfrage

Der ADAC hat für die Umfrage im Zeitraum vom 20. April bis zum 8. Mai 2023 bundesweit 3395 Eltern von schulpflichtigen Kindern im Alter von fünf bis 15 Jahren befragt. Eltern von Grundschulkindern waren mit 38 Prozent am häufigsten vertreten. Die Stichprobe wurde bundesweit repräsentativ nach Alter und Geschlecht ausgesteuert.

Gefragt wurde zum Beispiel, welches Verkehrsmittel die Kinder für den Weg zur Schule nutzen, wie häufig die Eltern den Nachwuchs mit dem Auto zum Unterricht bringen und wie gefährlich der Schulweg eingeschätzt wird. Der ADAC wollte zudem wissen, welche Sorgen sich Eltern in Bezug auf den Schulweg machen, worüber die Kinder klagen und wie Eltern bestimmte Ideen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit beurteilen.

Die bundesweiten Ergebnisse der ADAC Umfrage und alle ADAC Angebote für einen sicheren Schulweg finden Sie unter https://www.adac.de/verkehr/verkehrssicherheit/kindersicherheit/schulweg.
 

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