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Mittelrhein | 25.02.2021

Bilanz der ADAC Luftrettung: 9.569 Einsätze der Stationen in Rheinland-Pfalz

Im bundesweiten Vergleich verzeichnete nur die Luftrettung in Bayern mehr Einsätze

2020 war für die gemeinnützige ADAC Luftrettung ein außergewöhnliches Jahr. Im 50. Jahr ihres Bestehens mussten die fliegenden Gelben Engel zu 51.749 Einsätzen ausrücken. Mit 141 Notfällen pro Tag bewegt sich das Einsatzgeschehen damit weiter auf höchstem Niveau.

Im Vergleich zum Vorjahr gingen bundesweit die Alarmierungen der ADAC Rettungshubschrauber Corona-bedingt um 4,1 Prozent (2.218 Einsätze) zurück.
Jedoch verlangt die Pandemie den Besatzungen alles ab und sorgt wegen der strengen Sicherheits- und Hygienekonzepte sowie der ständigen Infektionsgefahr für eine deutlich stärkere Einsatzbelastung.

Höhere Einsatzbelastung durch Corona

Insgesamt rückten die Crews der 37 Stationen der ADAC Luftrettung zu rund 800 Corona-Einsätzen aus, darunter rund 100 Spezial-Verlegungstransporte von schwer an Covid-19 Erkrankten. Die meisten davon übernahm „Christoph 112“, der in Ludwigshafen stationierte erste bundesweit alarmierbare Rettungs- und Intensivtransporthubschrauber für den Transport von Covid-19-Patienten.

In Rheinland-Pfalz sind sechs Hubschrauber der ADAC Luftrettung stationiert, die insgesamt 9.569 Einsätze (Vorjahr 7.941) flogen. Nur in Bayern (11.128) leistete die Luftrettung im deutschlandweiten Vergleich mehr Einsätze.

Zu der hohen Einsatzzahl trugen maßgeblich der in Wittlich stationierte „Christoph 10“ (2.081 Einsätze) und der in Koblenz stationierte „Christoph 23“ (2.183 Einsätze) bei. Häufiger gefragt als die beiden Hubschrauber aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz war nur der in Berlin eingesetzte „Christoph 31“ (2.936). Der am Universitätsklinikum in Mainz stationierte Intensivtransport- und Rettungshubschrauber „Christoph 77“ wird häufiger als alle anderen Hubschrauber im Land auch für zeitaufwendigere Verlegungsflüge eingesetzt. 432 der insgesamt 1.754 Einsätze waren sogenannte Sekundäreinsätze.
Der inzwischen in Imsweiler in der Westpfalz stationierte „Christoph 66“ war im Jahr 2020 bei 1.556 Notfällen im Einsatz. Die Notärzte kommen vom Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern, der Uniklinik Homburg und der Klinik in Idar-Oberstein.

Pilotprojekt: Blutkonserven an Bord

„Christoph 23“ hat bei seinen notfallmedizinischen Einsätzen seit Oktober letzten Jahres Blut und Blutgerinnungsprodukte mit an Bord. Statt weite Wege in geeignete Zielkliniken anfliegen zu müssen, können Schwerverletzte mit massivem Blutverlust bereits an der Einsatzstelle mit Blut versorgt werden.

Das lebensrettende Pilotprojekt beinhaltet eine Kooperation mit dem Bundeswehrzentralkrankenhaus in Koblenz. Dabei wird „Christoph 23“ mit Notärzten besetzt, die im Rahmen von militärischen Auslandseinsätzen bereits eine Expertise auf dem Gebiet der frühzeitigen Transfusion erlangen konnten. Denn Untersuchungen aus militärischen Einsätzen haben gezeigt, dass die frühzeitige Gabe von Blut bereits an der Einsatzstelle dazu beitragen kann, dass deutlich mehr schwerverletzte Patienten lebend die Klinik erreichen.

 

Einsätze
20202019
Christoph 5 Ludwigshafen1.4781.714
Christoph 10 Wittlich2.0812.186
Christoph 23 Koblenz2.1832.088
Christoph 66 Eßweiler/Imsweiler1.556386
Christoph 77 Mainz1.7541.567
Christoph 112 Ludwisghafen517-
Gesamt
9.569
7.941

 

In so einer Kühlbox werden die Blutkonserven transportiert: Der Koblenzer Rettungshubschrauber führt nicht nur Erythrozytenkonzentrate (rote Blutkörperchen), sondern auch Gerinnungsfaktoren mit. Verwendet werden rote Blutkörperchen (Erythrozyten) der Blutgruppe Null mit dem Rhesusfaktor negativ, da diese von allen Menschen vertragen werden.

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