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Mittelrhein | 23.04.2021

Frühlingskur für das Auto

Von Reinigung bis Reifenwechsel: ADAC-Verkehrsexperte Herbert Fuss gibt praktische Tipps

Herbert Fuss, Leiter der Abteilung Verkehr und Technik beim ADAC Mittelrhein e.V., gibt Tipps, wie man sein Auto fit für Frühjahr und Sommer macht.

Mit dem Ende der Wintersaison wird es Zeit, das Auto fit für die wärmere Jahreszeit zu machen. Neben der Optik gilt es auch den technischen Zustand zu prüfen.
Herbert Fuss, Leiter Verkehr & Technik beim ADAC Mittelrhein, gibt Tipps zu Autowäsche, Innenraum- und Motorpflege sowie zum Reifenwechsel.


Auto (vor-) waschen

Winterdreck, Streusplit und Feuchtigkeit schädigen das Fahrzeug auf Dauer. Deshalb beginnt die Frühjahrskur am besten mit einer gründlichen Autoreinigung inklusive Vorwäsche. Einerseits um den Lack zu pflegen und andererseits, um die Sichtbarkeit des Fahrzeugs zu erhöhen. Hartnäckiger Schmutz sollte zunächst mit einem Hochdruckreiniger beseitigt werden, da ansonsten der Lack Schaden nehmen kann. „Es sollte ein hochwertiges Programm mit Vor- und Unterbodenwäsche gewählt werden, um die Spuren des Winters vollständig zu beseitigen. Im Anschluss sind einfache Standard-Waschprogramme vollkommen ausreichend“, sagt Herbert Fuss.

Innenraum reinigen

Auch der Innenraum freut sich über einen Frischekick. Insbesondere die Glasflächen sollten auch von innen gereinigt werden, damit kein Schmutzfilm auf der Windschutzscheibe bleibt. „Dabei sollten auch die Seitenscheiben ein Stück nach unten gefahren werden, um auch an die obersten Bereiche heranzukommen, die sonst unter den Dichtungen verborgen bleiben“, rät Fuss. Wichtig: Für einen guten Durchblick sollten auch die Scheibenwischerblätter kontrolliert werden. Wenn der Gummi brüchig ist oder die Blätter schmieren, sollten die Wischer ausgetauscht werden.

Nicht vergessen: Auch der Fußraum sollte gründlich gereinigt, Sitze und Boden gesaugt werden. Gegebenenfalls können Gummifußmatten gegen Sommermatten ausgetauscht werden. Vorsicht beim Saugen auf weichen Kunststoffoberflächen:
Eine harte Düse kann Kratzer verursachen. Mit Auto-Innenreiniger und Mikrofasertuch werden Armaturen, Sitzpolster und Verkleidungen aus Stoff von Schmutz befreit. Sitzt dieser tiefer, kommt ein Nasssauger zum Einsatz, nachdem die betreffenden Stellen mit Reiniger eingesprüht wurden. Für das Reinigen, Aufbereiten und Pflegen von Kunststoff- und Glattlederflächen eignet sich Cockpitspray.

Reifen richtig wechseln

Beim Wechseln von Winter- auf Sommerreifen gibt Fuss zu bedenken: „Es ist ein beachtlich kalter April in diesem Jahr. Wer viel in den Höhenlagen von Hunsrück, Eifel, Westerwald und Taunus unterwegs ist, muss noch bis Anfang Mai mit einem kurzen Wintereinbruch rechnen.“ Grundsätzlich gilt die situative Winterreifenpflicht. „Fällt noch einmal Schnee, muss das Fahrzeug mit Sommerreifen dann gegebenenfalls stehen gelassen werden“, so Fuss.

Der ADAC Verkehrsexperte rät, vor der Montage die Profiltiefe zu messen: Bei weniger als drei Millimetern sollten neue Reifen aufgezogen werden. Nach dem Reifenwechsel müssen die Radschrauben nach etwa 100 bis 200 Kilometern nachgezogen werden. „Grundsätzlich sollten die Reifen nicht älter als acht Jahre sein, weil sie danach aushärten – mit der Folge, dass das Material brüchig werden kann, was im schlimmsten Fall zur Ablösung der Lauffläche führt“, betont Fuss. Das Reifenalter lässt sich mit Hilfe der DOT-Nummer überprüfen, die auf der Reifenflanke eingeprägt ist. Die vierstellige Ziffer am Ende zeigt das Produktionsdatum.

Check Flüssigkeit, Beleuchtung & Belüftung

Autofahrer sollten auch einen Blick unter die Motorhaube werfen und Öl, Kühlwasser sowie die Scheibenwaschanlage kontrollieren bzw. gegebenenfalls Flüssigkeit nachschütten. In der frostfreien Zeit reicht ein Scheibenreinigerzusatz, der jedoch manchmal nicht mit dem Frostschutzzusatz gemischt werden darf. Dazu sollte auch die Beleuchtung überprüft werden. Außerdem empfiehlt Fuss, alle zwei bis drei Jahre die Klimaanlage zu prüfen. „Besonders die Klimaanlagen in älteren Fahrzeugen können pro Jahr einen Kältemittelverlust von acht bis zehn Prozent erleiden. Wenn die Kühlleistung merklich sinkt, dann sollte die Anlage fachkundig gewartet werden.“

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