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Mittelrhein | 27.04.2017

46. Int. ADAC Motorbootrennen am 20. und 21. Mai in Brodenbach

Hautnahes Rennsporterlebnis mit drei Lokalmatadoren

Christian Groß (li.) und Sebastian Müller vom Powerboat Racingteam Moselstern

 Am 20./21. Mai findet in Brodenbach im idyllischen Moseltal die inzwischen 46. Auflage des Int. ADAC Motorbootrennens statt, das sich seit vielen Jahren einer ständig wachsenden Beliebtheit von Seiten der Zuschauer und Teams erfreut. Ein besonderes Highlight dieser spektakulären Rennsport-Veranstaltung, die den Besuchern ein hautnahes Erlebnis bietet, ist nochmals die Formel 2, die zum dritten Mal zu Gast ist. Für die Besucher ergibt sich die Möglichkeit, Motorsport hautnah und ungeschminkt bei freiem Eintritt zu erleben. Denn auch das Fahrerlager ist für alle frei zugänglich. Hier kann man den Teams beim Schrauben, Tüfteln und Taktieren zuschauen. Mit dabei sind auch drei Lokalmatadoren, die alle aus der Förderung des ADAC kommen und in unterschiedlichen Klassen an den Start gehen.

Sebastian Müller, der Newcomer
Mit seinen 36 Jahren ist Sebastian Müller nach eigener Aussage „ein Oldie“ in der ADAC Cup Klasse. Eher durch Zufall kam der Inhaber einer Schreinerei in Mülheim-Kärlich zum Motorbootrennsport. „Thomas Groß, Vater von Christian und Leiter des Powerboat Racingteam Moselstern in Löf, hatte mich angesprochen, ob ich nicht Lust hätte auf den Boot-Rennsport“, erzählt der gebürtige Koblenzer. Am Bodensee kam es zum ersten Kontakt mit diesem faszinierenden Sport. Dort betreibt der ADAC eine Powerbootschule für den Nachwuchs. „Es hat richtig Spaß gemacht“, berichtet Müller, der Rennvirus hatte von ihm Besitz ergriffen. Er machte die erforderliche Lizenz und startet nun in der ADAC Cup Klasse zum ersten Mal auf der Mosel (20./21. Mai in Brodenbach) in ein Rennen. Die Boote dieser Einstiegsklasse verfügen als Katamarane über einen 110 PS 4 Takter 3 Zylinder Motor, der das Boot immerhin auf eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 90 km/h bringt. Ausgelost werden für die Chancengleichheit am Renntag die Propeller. Sebastian Müller hat auch schon ein erstes sportliches Ziel ausgegeben: In Brodenbach möchte er als Lokalmatador mit der Unterstützung der Fans unter die ersten Fünf kommen.

Christian Groß, der Quereinsteiger
Seit gerade einmal drei Jahren ist Christian Groß im Rennbootsport aktiv. Der 26-jährige Löfer, Controller in einer Unternehmensberatungsfirma und ein echter Quereinsteiger unter den überwiegend jüngeren Gegnern in seiner Klasse, startet in der international ausgeschriebenen ADAC Master Klasse. Schon als Junge besuchte er mit Vater Thomas und dem Opa die Rennen auf dem gegenüber liegenden Moselufer in Brodenbach, trieb sich im Fahrerlager herum. „Rennfahrer, das möchte ich auch werden“, wünschte sich Christian Groß und fand mit dem Vater einen Mitstreiter. Die Idee, ein eigenes (Familien-) Rennteam zu gründen, wurde schließlich umgesetzt und Sponsoren gefunden, die das nötige Geld zur Verfügung stellten. Christian erwarb die notwendige Lizenz. Das Team startete quasi „bei null“, musste sich das erforderliche Know-how erst aneignen. 2017 bestreitet das Team mit seinem Piloten Christian die Deutsche Meisterschaft mit insgesamt fünf Rennen, eines davon ist gleichzeitig auch der Europameisterschaftslauf. Und das ambitionierte Saisonziel ist auch schon ausgegeben: War es 2016 für Christian ein achter Platz unter 16 Booten, so wollen die Löfer in diesem Jahr unter die besten fünf oder sogar die Top-3 angreifen. Die Boote der Formel 4 (ADAC Master Klasse) werden angetrieben von Mercury-Motoren mit einem Hubraum von 1000ccm mit einer Leistung von 130 PS, die die Doppelrumpf-Boote auf eine Höchstgeschwindigkeit von rund 110 km/h beschleunigen. Während an den Motoren nichts verändert werden darf, hat das Team die freie Propeller-Wahl. Erstmals wurde in der Klasse 2008 um Titelehren gefahren. Lediglich zwei von acht Meistertiteln gingen an ausländische Piloten. Und so darf Christian Groß, dessen gesamte Familie längst im Motorbootfieber ist, ja ruhig schon einmal von einem Titel träumen.

Manuel Saueressig, der Herr über Wind und Wellen
Seit seinem dritten Lebensjahr schaute er sich die Motorbootrennen in seinem Heimatort Brodenbach an, die quasi vor seiner Haustür stattfinden. Da kam für ihn natürlich der Wunsch auf, selbst einen Renner über die Mosel zu pilotieren. „Für mich machen die Geschwindigkeit auf dem Wasser, das Zusammenspiel von Wind, Wasser und Wellen selbst die Faszination dieses außergewöhnlichen Sports aus“, schwärmt der 25-jährige bis heute. „Für schnelle Runden ist es wichtig, Wind und Wasser perfekt lesen zu können und das Boot gut auszubalancieren.“ Als er im Alter von 16 Jahren alt genug für den Einstieg in die Formel ADAC war, besuchte er einen Sichtungslehrgang, wo ihm klar wurde, dass er unbedingt Rennfahrer werden wollte. 2009 startete er zunächst in der Einstiegsklasse und später in der Formel 4. 2013 wechselte Manuel Saueressig, dessen Vater Michael das Brodenbacher Rennen seit über 30 Jahren mit organisiert, in ein Formel 2-Boot, das zu den schnellsten Powerbooten überhaupt gehört. Die Mercury-Motoren leisten sagenhafte 200 PS, katapultieren den Katamaran in Sekundsenschnelle auf eine Spitzengeschwindigkeit von nahezu 200 km/h bei Kurvengeschwindigkeiten von bis zu 140 km/h. Dabei lasten bis zu 4,5G auf den Körpern der Piloten. Fitness wird bei solchen Werten bei den Fahrern, die in dieser Top-Klasse eine Superlizenz brauchen, natürlich vorausgesetzt. Dazu sollen Sicherheitscockpits mit Crash-Boxen sowie Airbags bei diesen Hochleistungs-Booten höchstmögliche Sicherheit bieten. Nun aber, nach neun Jahren, wird Manuel Saueressig nach der Internationalen Deutschen Meisterschaft in Brodenbach und nach dem sechsten Platz am Ende des letzten WM-Laufs 2016 seine erfolgreiche Karriere beenden und möchte den heimischen Fans und seinem Team aus Brodenbach natürlich noch einmal ein tolles Rennen mit einem klasse Ergebnis präsentieren, einem dann perfekten Abschluss seiner Rennfahrerzeit.

Folgende Meisterschaften werden in Brodenbach ausgetragen:

• Internationale Deutsche Meisterschaft in der Klasse Formel 2
• ADAC Motorboot Masters 2016
• ADAC Motorboot Cup 2016
• ADAC Jetboot Cup 2016


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