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Mittelrhein | 18.02.2025

ADAC Luftrettung fliegt 7.907 Einsätze in Rheinland-Pfalz

Bilanz der ADAC Luftrettung: Bundesweit mehr als 49.000 Einsätze der gemeinnützigen Rettungsdienstorganisation/Rheinland-Pfalz hinter Bayern auf Platz 2/Mehr Windeneinsätze in der Westpfalz

(ADAC Luftrettung gGmbH): Die fliegenden Gelben Engel der ADAC Luftrettung sind 2024 bundesweit zu 49.048 Notfällen ausgerückt. Damit gingen die Einsätze der ADAC Rettungshubschrauber im Vergleich zum Vorjahr um 4,5 Prozent zurück (minus 2.299). Im Durchschnitt wurden die Maschinen jeden Tag zu knapp 135 Notfällen alarmiert. 

Koblenz und Wittlich ganz vorne mit dabei

Die meisten Einsatzorte lagen 2024 in Bayern mit 12.015 (Vorjahr 12.998), hier befinden sich auch die meisten Stationen. Dahinter folgen Rheinland-Pfalz mit 7.907 (8.761) und Nordrhein-Westfalen mit 5.603 (5.796).
Bei den Städten mit den meisten Alarmierungen unter den 38 Stationen liegen die ADAC Rettungshubschrauber „Christoph 31“ in Berlin (2.070), „Christoph 15“ in Straubing (1.814) und „Christoph 18“ in Ochsenfurt (1.795) auf den vorderen Plätzen. Hinter diesen Stationen folgen Wittlich und Koblenz auf den Plätzen vier und fünf: „Christoph 10“ in Wittich wurde 1.767 Mal (1.873) angefordert, „Christoph 23“ in Koblenz rückte 1.761 Mal (2.020) aus.
Christoph 10 feiert dieses Jahr 50. Geburtstag. Im Oktober 1975 wurde die Station am St. Elisabeth Krankenhaus in Dienst gestellt. Die ADAC Luftrettung übernahm sie Anfang 1997. In Wittlich wurde später die erste EC135 der ADAC Luftrettungs-Flotte eingesetzt. Auch heute fliegt dort mit der H135 eine Maschine der neuesten Generation. Das Jubiläum feiert die ADAC Luftrettung am 18. Mai mit einem Tag der Familie bei der Blaulichtmeile in Wittlich. Dort erwarten die Besucherinnen und Besucher zahlreiche Aktionen: von der Präsentation eines Rettungshubschraubers über Infostände bis Malwerkstatt für Kinder.
„Christoph 66“ (Imsweiler) brachte es auf 1.609 (1.788) Einsätze. Er ist der einzige ADAC Rettungshubschrauber in unserem Bundesland mit einer Rettungswinde. 92mal war diese in 2024 im Einsatz, das waren neun Einsätze mehr als im Jahr zuvor.  

Neuer hochmoderner Rettungshubschrauber in Mainz

„Christoph 77“ flog 1.556 Einsätze (1.684). Seit Ende Dezember hebt hier am Universitätsklinikum in Mainz ein neuer ADAC Rettungshubschrauber vom Typ H145 mit Fünfblattrotor ab, um Menschen in medizinischen Notsituationen zu versorgen. Der neue „Christoph 77“ ist etwas leistungsstärker als der bisher genutzte Helikopter. Darüber hinaus kann er mit rund 100 Kilogramm mehr beladen werden. Wird diese Kapazität für Treibstoff genutzt, verlängert sich seine maximale Flugzeit um eine gute halbe Stunde.
Weiter leicht zugenommen hat mit 3159 (Vorjahr 3122) auch die Zahl der Rettungsflüge in der Dämmerung und bei Dunkelheit. Darunter waren auch hochanspruchsvolle Notfalleinsätze in der Nacht mit Landung auf unbeleuchteten Plätzen. Möglich sind diese unter anderem durch spezielle Nachtsichtbrillen als Teil eines hochmodernen „Night-Vision-Imaging-Systems“, kurz NVIS genannt. Solche Einsätze fliegen die Crews deutschlandweit nur an sechs Stationen, darunter auch in Mainz.
Als „Dual-Use“-Hubschrauber ist „Christoph 77“ ein schneller Notarztzubringer (Primäreinsätze) und Transporthubschrauber zwischen Kliniken (Sekundär-transporte). Im vergangenen Jahr flog der Mainzer Rettungshubschrauber 347 Sekundäreinsätze (Vorjahr 326) und liegt hier im bundesweiten Vergleich auf Platz 3. „Christoph 5“, der an der BG Unfallklinik Ludwigshafen stationiert ist, kam auf 1.425 Einsätze (1.522). Darüber hinaus leisteten weitere Stationen wie „Christoph 16“ (Saarbrücken) oder „Christoph 25“ (Siegen) Rettungseinsätze in Rheinland-Pfalz.

Häufigster Einsatzgrund: Verletzungen nach Unfällen

Bundesweit Einsatzgrund Nummer eins waren mit 31 Prozent Verletzungen nach Unfällen. Dazu gehören Freizeit-, Sport-, Arbeits-, Schul- und Verkehrsunfälle. Dahinter folgen mit 26 Prozent Notfälle des Herz-Kreislauf-Systems wie Herzinfarkte und Herzrhythmus-störungen. In 13 Prozent der Fälle diagnostizierten die Lebensretter aus der Luft neurologische Notfälle wie zum Beispiel einen Schlaganfall. Bei sieben Prozent war ein Notfall des Atmungssystems wie akute Atemnot oder Asthma die Ursache. Unter den Patienten waren mit 59 Prozent mehr Männer. Bei fast jedem zehnten Patienten handelte es sich um Kinder oder Jugendliche.
Als Gründe für den Rückgang der Einsätze sieht die ADAC Luftrettung neben normalen Einsatzschwankungen und wetterbedingten Flugausfällen die erweiterten Befugnisse für Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitätern sowie den zunehmenden Einsatz von Telenotärztinnen und Telenotärzten. Die Zahl der Fälle, in denen ein Notarzt vor Ort erforderlich ist, habe sich dadurch verringert. Um die Notfall-versorgung insgesamt zu verbessern, hat die ADAC Luftrettung inzwischen eine eigene ADAC Telenotarzt gGmbH gegründet.
 

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    O-Ton von Mirco Hillmann, Leiter Kommunikation ADAC Mittelrhein e.V., zur Einsatzbilanz der ADAC Luftrettung 2024.

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