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Mittelrhein | 20.05.2021

Rückblick #digitalesForum: Elektro vs. Verbrenner – für wen lohnt sich was in Zukunft?

Beim interaktiven Live-Talk des ADAC Mitterhein e.V. am 19. Mai (19 Uhr) diskutierten namhafte Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft die Strategien und Lösungsansätze in der Verkehrswende.

Hat der Verbrenner ausgedient? Ist die Elektromobilität das Allheilmittel? Wie gestaltet sich die Mobilität der Zukunft? Antworten auf diese und viele weitere Fragen gaben die Experten bei der dritten Auflage #digitalesForum des ADAC Mitterhein e.V. den Zuschauerinnen und Zuschauer, die live während der Sendung ihre Fragen stellten.

Haben Sie den interaktiven Live-Talk verpasst? Dann können Sie die einstündige Aufzeichnung hier abrufen.

Einige Kernaussagen der Experten finden Sie nachfolgend in der Zusammenfassung:

Prof. Dr. Andreas Knie, Leiter der Forschungsgruppe Digitale Mobilität am Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) und Professor an der TU Berlin:
„Corona hat die Pendlerstrukturen aufgebrochen. Die Zahl der Fahrzeuge wird sich drastisch reduzieren müssen. Der Wandel ist notwendig. Wenn in den kommenden Wochen das Klimagesetz umgesetzt wird, werden wir bis 2030 unsere CO2 Werte halbieren müssen.“

David Langner, Oberbürgermeister Stadt Koblenz:
„Ich denke, dass vieles offener gestaltet werden muss, beispielsweise mehr Förderung des Radverkehrs und der alternativen Antriebstechniken. Ein Beispiel: Wenn wir Ladesäulen errichten wollen, haben wir als Stadt gar nicht die Möglichkeit das so ohne Weiteres zu finanzieren. Die Rahmenbedingungen in den Kommunen müssen besser werden, damit wir selbst die Verkehrswende besser umsetzen können und nicht so rasch an die finanziellen Grenzen stoßen.“

Kurt Sigl, Präsident Bundesverband eMobilität e.V.:
„Wasserstoff wird in der Industrie eine große Rolle spielen und der PKW gehört der Elektromobilität. Eine Million mehr Elektroautos in Deutschland würde 0,1% mehr Strombedarf in den Netzen wie bisher bedeuten. Das ist leicht machbar.“

Rudi Speich, Vorstand Verkehr & Technik ADAC Mittelrhein e.V.:
„Im Schulterschluss mit der Politik muss jede Antriebsart systemoffen diskutiert werden. Der ADAC setzt auf einen technologieoffenen Ansatz bei Antrieben und Antriebsenergien. Neben Strom aus erneuerbaren Quellen für batterieelektrische Antriebe braucht die Mobilität der Zukunft dafür ebenso erzeugte flüssige und gasförmige Kraftstoffe als Antriebsenergien, zum Beispiele Biokraftstoffe wie Bioethanol, strombasierte synthetische Kraftstoffe - e-Fuels - und Wasserstoff.

Dr. Olaf Toedter, Leiter neue Technologien und Zündsysteme am Karlsruher Institut für Technologie (KIT):
„Unser Ziel muss nicht Dekarbonisierung, sondern Defossilisierung lauten. Wenn wir jetzt auf neue, andere Rohstoffe umsteigen, verschieben wir unser Problem nur. Was wir brauchen ist eine Kreislaufwirtschaft. Wir müssen nicht unsere 48 Millionen Autos verschrotten und Neue bauen. Wir müssen hingehen und das, was wir haben möglichst effizient nutzen. Da sind regenerativ hergestellte Kraftstoffe eine Lösung. Diese Technologien müssen wir weiter entwickeln.“

Prof. Dr. Oliver Türk, Wissenschaftlicher Leiter Technische Hochschule Bingen:
„Mobilität ja, Besitz eines Autos nein. Das heißt wir müssen einerseits nicht über eine Antriebswende reden, sondern über eine Mobilitätswende. Die Mobilitätskonzepte und ihre Lösungen müssen so gut sein, dass Verbraucher kein Auto haben möchten.“


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