Bilanz der ADAC Straßenwacht: 197.525 Einsätze in Rheinland-Pfalz
Häufigste Pannenursachen sind defekte Batterien und Motorschäden.
Im Jahr 2022 waren die Straßenwachtfahrerinnen und -fahrer sowie Mobilitätspartner des ADAC bundesweit bei insgesamt 3.413.488 Pannen im Einsatz. Aufgrund des milden Winters sind dies knapp 80.000 weniger als 2021. Häufigste Pannenursache bleibt mit 43,2 Prozent die defekte Batterie vor Schäden im Motor oder Motormanagement mit insgesamt 23,8 Prozent.
Mehr als 197.000 Einsätze (197.525) verzeichneten die Gelben Engel des ADAC in Rheinland-Pfalz (Vorjahr: 193.080 Einsätze). Im Durchschnitt rückten die Gelben Engel an jedem Tag zu 541 Einsätzen aus, um Mitgliedern in Notsituation zu helfen. Damit stieg das Pannenvolumen 2022 im Gegensatz zum Bundesdurchschnitt um 2,3 Prozent.
Die pannenstärksten Tage waren bundesweit der 12. und 19. Dezember 2022 mit jeweils rund 17.500 Einsätzen. In Rheinland-Pfalz war der 16. Dezember mit 1.034 Einsätzen der pannenstärkste Tag. Hauptursache waren auch hier defekte Batterien. Nicht immer geht es bei den Einsätzen allerdings um technische Probleme am Fahrzeug oder Motor. 60.946 Mal öffneten die Gelben Engel Fahrzeuge, weil beispielsweise Schlüssel im Fahrzeug vergessen wurden, 7.132 Mal blieben Fahrzeuge mangels Kraftstoff liegen.
Aufgrund der stark gestiegenen Zulassungszahlen haben auch die Pannen bei Elektroautos bundesweit deutlich zugelegt. Im vergangenen Jahr mussten die ADAC Pannenhelfer 52.000 Mal ausrücken, um liegen gebliebene E- und Hybrid-Fahrzeuge zu versorgen. Hier liegt der Anteil der Starterbatteriepannen bei weit über 50 Prozent.
Mit der im Juni gestarteten bundesweiten Fahrrad-Pannenhilfe konnten die Gelben Engel bis Ende 2022 rund 5.500 defekte Fahrräder an Ort und Stelle wieder flott machen – häufigste Ursache war hier der klassische Reifenschaden mit 77 Prozent, gefolgt von Kettenschäden mit acht Prozent.
Im Rahmen der Aktion „Gelbe Engel helfen Engeln“ konnte der ADAC seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine bis zum Jahresende 2022 Einsätze unabhängig von einer Mitgliedschaft für Helfer und Flüchtende in Deutschland absolvieren. Diese Aktion wurde kürzlich auf Erdbebenopfer und Helfer aus der Türkei und Syrien erweitert.
Der ADAC stellt mit zwei wegweisenden Projekten seine Pannenhilfe zukunftsfest auf: Rund 8.200 Mitglieder testen derzeit die digital vernetzte Pannenhilfe mit ADAC Smart Connect, das neue Möglichkeiten per drahtloser Datenübertragung eröffnet. Dieser Pilot steht auch den zum Test angemeldeten Nutzern in Rheinland-Pfalz zur Verfügung.
In einem zweiten Praxistest prüft der ADAC aktuell an ausgewählten Standorten, unter anderem in der Rhein-Main-Region, die Einsatztauglichkeit von mobilen Schnellladegeräten, sogenannte E-Booster, für das Anladen von leergelaufenen Elektroautos. Aufgrund der rasanten Zunahme an Elektrofahrzeugen und heute noch vorliegenden Schwächen im Batterie-Management vieler E-Autos erwartet der Club ein deutlich steigendes Pannenaufkommen.
In einem dritten Projekt erprobt die ADAC Pannenhilfe Möglichkeiten, die Sicherheit an Pannenstellen zu erhöhen. Denn immer wieder kommt es am Einsatzort auch von Feuerwehren oder der Polizei zu schweren Unfällen, weil diese vom nachfolgenden Verkehr nicht rechtzeitig erkannt werden. Um Verkehrsteilnehmende und Helfer zu schützen hat der ADAC drei innovative Lösungen zur Gefahrenwarnung entwickelt und getestet:
Die erste Lösung basiert auf der sogenannten Car2X-Kommunikation. Im Umkreis von mindestens 500 Metern kann die Technologie Warnungen an entsprechend ausgestattete Fahrzeuge senden.
Bei der zweiten Lösung werden über eine neue Schnittstelle zwischen dem Pannenhilfesystem und dem Verkehrsinformationssystem des ADAC nicht personenbezogene Pannendaten (Standorte und Status) übertragen und daraus Warnmeldungen generiert. Diese stehen Anbietern von Verkehrsinformations- und Navigationsdiensten zur Verfügung und können somit sofort von vielen Verkehrsteilnehmern ohne Nachrüstung bzw. über bestehende Systeme (z. B. Navis) empfangen werden.
Die dritte Lösung funktioniert autark ohne Kommunikation: Mittels zweier im Kofferraum des Pannenhilfefahrzeugs eingebauter Videokameras mit angeschlossener, KI-basierter Videodetektion wird der Verkehr hinter dem Pannenhilfefahrzeug überwacht und bei drohender Kollision die Hupe des Pannenhilfefahrzeugs aktiviert.
Inzwischen werden neben dem klassischen ADAC Notruf unter der Kurzwahl 22 22 22 bereits rund zwölf Prozent aller Pannen beim ADAC digital über die ADAC Pannenhilfe App gemeldet. In der Regel lassen sich so vor allem in Hochlastphasen lästige Warteschleifen vermeiden und der Hilfeprozess insgesamt verkürzen.
Mögliche Pannenursachen, Fahrzeugdaten und Standort werden direkt an die ADAC Pannenhilfezentrale übermittelt werden, die wiederum das Mitglied über den aktuellen Status des Auftrags informieren kann.
Die bundesweite Presse-Information und eine Grafik zu den Pannenursachen finden Sie online unter www.presse.adac.de
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