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Mittelrhein | 09.03.2022

ADAC Tipps: So machen Sie Ihr Auto fit für den Frühling

Verkehrsexperte Herbert Fuss gibt praktische Tipps für die Frühjahrskur.

Der Frühling naht und nicht nur die Terrasse oder der Balkon daheim müssen darauf vorbereitet werden. Auch das Auto bedarf eines gründlichen Checks. Denn das winterliche Schmuddelwetter hat die Lackierung lange genug mit Streusalz beansprucht und die eingerissenen Scheibenwischer ziehen auch nur noch Schlieren. Es wird also höchste Zeit, das Auto wieder fit für den Start in den Frühling zu machen – vom Besuch der Waschanlage über das Entfernen von unnötigem Winterballast bis hin zum Reifenwechsel.

Herbert Fuss, Verkehrsexperte beim ADAC Mittelrhein, hat die richtigen Antworten auf die meistgestellten Fragen der ADAC Mitglieder.

Fragen & Antworten: Reifenwechsel

Stimmt die ´O bis O´-Regel tatsächlich?
„Die Regel von Oktober bis Ostern für den Gebrauch der Winterreifen kennt fast jeder, aber man darf sie nicht zu genau nehmen“, sagt Fuss. „Erst wenn tatsächlich dauerhaft nachts kein Frost mehr herrscht, sollten die Reifen getauscht werden.“ Denn gerade in den Höhenlagen kann es morgens wegen der immer noch relativ langen Nächte frostig werden und Schneefälle sind hier bis in den Mai hinein möglich. „Wer dann schon auf Sommerreifen gewechselt hat, muss dann gegebenenfalls sein Auto stehen lassen. Sonst riskiert er ein Verwarnungs- oder Bußgeld“, warnt Fuss.

Welche Profiltiefe sollte der Sommerreifen haben?
Der Gesetzgeber schreibt mindestens 1,6 Millimeter vor, aber „wir empfehlen bei weniger als drei Millimetern oder spätestens nach acht Jahren, den Kauf neuer Sommerreifen“, so Fuss.

Wie lagere ich meine Winterreifen richtig?
Reifen auf Felgen sollten übereinanderliegend gestapelt oder einzeln an speziellen Wandhaken aufgehängt werden. „Dabei den Luftdruck vor dem Lagern um 0,5 bar erhöhen“, empfiehlt Fuss. Der Lagerraum sollte dunkel, kühl und trocken sein. Reifen ohne Felgen müssen senkrecht stehen und sollten alle paar Wochen um ein Viertel des Umfangs gedreht werden.

Fragen & Antworten: Autowäsche

Reicht ein Besuch in der Waschanlage?
„Lieber erst einmal nicht in die Waschanlage“, rät Fuss. Stattdessen sollte hartnäckiger Schmutz zunächst mit einem Hochdruckreiniger entfernt werden. „Sonst wirkt er wie Schmirgelpapier und verursacht Lackschäden.“ Nach der Außenwäsche gilt es, die Lackierung auf Schäden und Steinschläge zu überprüfen. „Kleinere Schäden können die Autofahrer selbst beheben oder lassen sich wegpolieren.“ Danach bietet Hartwachs einen ausreichenden Oberflächenschutz für einige Monate. Wichtig ist auch eine gründliche Unterbodenwäsche zur Entfernung von Streusalz und Split.

Benötigen die Scheiben eine Sonderbehandlung?
Die Glasflächen sollten mit einem speziellen Glasreiniger und unbedingt auch von innen gereinigt werden, damit der Schmutzfilm insbesondere auf der Windschutzscheibe entfernt wird. „Sind die Scheibenwischer brüchig oder schmieren, sollten sie ausgetauscht werden“, so Fuss.

Was ist bei der Reinigung des Motorraums zu beachten?
„Hier kann sich in den Wintermonaten zum Beispiel Laub angesammelt haben“, sagt Fuss. Diesen Schmutz sollte man unbedingt entfernen, aber: „Die Reinigung mittels Dampfstrahler sollte eine Werkstatt machen, denn bei der heutigen Motorelektronik kann ein Hochdruckwasserstrahl erhebliche Schäden verursachen.“

Kann ich das Scheibenwischwasser weiter nutzen?
„Die Füllstände von Motoröl, Kühlwasser und der Scheibenwischflüssigkeit sollten ganzjährig geprüft werden“, sagt Fuss. Für die wärmere Jahreszeit sollte der Wischwasserzusatz komplett gewechselt werden. Fuss rät davon ab, die neue Flüssigkeit mit dem wintertauglichen Produkt zu mischen. „Dann kann es ausflocken.“

Fragen & Antworten: Fahrzeugtechnik

Auf welche Teile kann ich selbst achten?
Zu einem ordentlichen Check gehört auch die Überprüfung der Beleuchtung und Bremsen. Dabei sollte auch geprüft werden, ob der Gummi um die Scheinwerfer brüchig oder rissig ist. „Wenn Feuchtigkeit ins Innere der Scheinwerfer eindringt, verlieren sie deutlich an Leuchtkraft.“ Auch die Bremsen sollten gecheckt werden. Fuss: „Hört man etwa ein schleifendes Geräusch oder verändert sich merklich das Bremsgefühl des Pedals, empfehle ich den direkten Weg in die Werkstatt.“

Fragen & Antworten: Fahrzeugzubehör

Worauf kann ich im und am Fahrzeug jetzt verzichten?
Winterurlauber sollten Dachboxen und Skiträger entfernen. „Sie erhöhen den Luftwiderstand und damit den Verbrauch“, erklärt Fuss. Auch Eiskratzer, Schneeketten, Streusand und Besen dürfen so langsam in die Sommerpause und sollten aus dem Fahrzeug geräumt werden. Auch lose Bodenbeläge sollten herausgenommen und gründlich gereinigt werden.

Ist die Frühjahrskur bei Elektroautos gleich?
„Im Wesentlichen ja“, sagt Fuss. Aber natürlich haben E-Autos keine Zahnriemen oder Zündkerzen. Außerdem benötigen Sie weniger Betriebsstoffe wie Motoröl, Kühlflüssigkeit oder AdBlue. „Ein Elektroauto hat keine Wasserpumpe, Kühler, Auspuffanlage oder Kupplung, die anfällig für aufwändige Überprüfungen sind“, erklärt Fuss. Auch Bremsen und Bremsbeläge verschleißen bei behutsamer Fahrweise weniger schnell. „Das liegt daran, dass ein Teil der Bremsenergie zum Aufladen des Akkus verwendet wird. Das schont die Bremsen.“

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