Bilanz der ADAC Luftrettung: 9.129 Einsätze in Rheinland-Pfalz
Im bundesweiten Städteranking verzeichneten die Stationen in Koblenz und Wittlich nach Berlin die höchsten Einsatzzahlen.
Erst die Pandemie, dann die Flutkatastrophe – das Jahr 2021 war für die gemeinnützige ADAC Luftrettung ein außergewöhnliches Jahr. Im 51. Jahr ihres Bestehens mussten die fliegenden Gelben Engel bundesweit zu 52.234 Notfällen ausrücken. Das sind rund 500 Einsätze mehr im Vergleich zum Vorjahr (plus ein Prozent) und entspricht durchschnittlich 143 Alarmierungen pro Tag. Damit hat sich das Einsatzgeschehen trotz der anhaltenden Pandemie auf dem hohen Vor-Corona-Niveau eingependelt.
Einsatzgrund Nummer eins waren bei den oft lebensrettenden Einsätzen mit 32 Prozent Verletzungen nach Unfällen. Dazu gehören Freizeit-, Sport-, Schul- und Verkehrsunfälle. Dahinter folgen mit 30 Prozent Notfälle des Herz-Kreislauf-Systems wie Herzinfarkte und Herzrhythmusstörungen. In 14 Prozent der Fälle diagnostizierten die Lebensretter aus der Luft neurologische Notfälle, wie zum Beispiel einen Schlaganfall. Bei acht Prozent war ein Notfall des Atmungssystems wie akute Atemnot oder Asthma die Ursache. Bei fast jedem zehnten Patienten handelte es sich um Kinder oder Jugendliche.
Einsatz-Städteranking: Berlin, Koblenz, Wittlich
In Rheinland-Pfalz sind insgesamt sechs Hubschrauber der ADAC Luftrettung stationiert, die bundesweit zu insgesamt 9.308 Einsätzen ausrückten: „Christoph 5“ (Ludwigshafen), „Christoph 10“ (Wittlich), „Christoph 23“ (Koblenz), „Christoph 66“ (Westpfalz),„Christoph 77“ (Mainz) und der Sonderhubschrauber „Christoph 112“ (Ludwigshafen).
Die meisten Einsatzorte lagen in Bayern mit 12.179 (Vorjahr 11.106), hier befinden sich auch die meisten Stationen. Dahinter folgen Rheinland-Pfalz mit 9.129 (9.328), Nordrhein-Westfalen mit 5.509 (5.542) und Niedersachsen mit 5.313 (5.169).
Im Städteranking unter den 37 Stationen liegt Berlin mit 2.195 Einsätze vorne, dahinter folgen die rheinland-pfälzischen Stationen Koblenz (2.111) und Wittlich (2.036) sowie Ochsenfurt (1.891) und Straubing (1.775) in Bayern.
Höhere Einsatzbelastung durch Pandemie und Flut
Im Rahmen des sogenannten Kleeblattkonzeptes der Bundesregierung waren die Rettungshubschrauber „Christoph 77“ (Mainz) und „Christoph 112“ (Ludwigshafen) im Einsatz, um bundesweit Covid-19-Patienten zu transportieren.
Beide Rettungshubschrauber sind für intensivmedizinische Spezialtransporte ausgestattet.
Bundesweit lag die Zahl der Corona-Einsätze mit 823 leicht über dem Niveau des Vorjahres (rund 800). Darunter waren 165 Verlegungstransporte von schwer an Covid-19 Erkrankten.
In den von der Flutkatastrophe betroffenen Gebieten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz hatte die ADAC Luftrettung im Juli und August mehr als 200 Rettungseinsätze absolviert, darunter 111 Windenrettungen. Der hierfür extra zur Verfügung gestellte und ins Ahrtal verlegte „Christoph 23 Bravo“ flog bereits in den ersten Stunden 36 Spezialeinsätze, um Menschen von Dächern oder aus von Wasser eingeschlossenen Häusern und Plätzen zu retten. So viele Windeneinsätze hintereinander ist seit Bestehen der ADAC Luftrettung noch kein ADAC Rettungshubschrauber an einem Tag geflogen.
„Die ADAC Luftrettung hat hier solidarisch, unbürokratisch und schnell gehandelt und war auf dem Höhepunkt der Flutkatastrophe Dank ihrer Größe und Leistungsfähigkeit in der Lage diese lebensrettende Hilfe über Nacht zu organisieren“, sagte Frédéric Bruder, Geschäftsführer der gemeinnützigen ADAC Luftrettung.
Insgesamt hat die ADAC Luftrettung mit der bestehenden Flotte in 2021 rund 3,3 Millionen Kilometer zurückgelegt. Das sind rund 100.000 Kilometer mehr als ein Jahr zuvor. Die durchschnittliche Flugzeit bei einem Einsatz beträgt rund 30 Minuten. Bundesweit arbeiten für die ADAC Luftrettung gGmbH und deren Tochterunternehmen fast 1300 Menschen – darunter rund 170 Piloten, etwa 600 Notärzte, 250 Notfallsanitäter (TC HEMS) und 130 Techniker. In der Regel besteht das Team einer Station aus drei Piloten, fünf Notfallsanitätern und 15 Notärzten.
In diesem Jahr steht auch ein kleines Jubiläum an: der am Johannes Gutenberg-Universitätsklinikum Mainz stationierte ADAC Rettungshubschrauber „Christoph 77“ feiert am 1. Juli sein 25-jähriges Bestehen. Seit 25 Jahren ist „Christoph 77“ als einer von sechs ADAC Rettungshubschraubern in Rheinland-Pfalz 365 Tage im Jahr im Einsatz, um die medizinische Versorgung aus der Luft für die Menschen in Mainz und Umgebung sicher zu stellen. Seitdem wurde er rund 30.000 Mal zu oftmals lebensrettenden Einsätzen gerufen.
Informationen zu den Stationen finden Sie online unter
www.luftrettung.adac.de/stationen
Die bundesweite Presseinformation sowie Fotos finden Sie online unter www.presse.adac.de
Über die ADAC Luftrettung gGmbH
Mit mehr als 50 Rettungshubschraubern und 37 Stationen ist die gemeinnützige ADAC Luftrettung eine der größten Luftrettungsorganisationen Europas mit bis heute mehr als 1,1 Millionen Einsätzen. Die ADAC Rettungshubschrauber gehören zum deutschen Rettungsdienstsystem, werden immer über die Notrufnummer 112 bei der Leitstelle angefordert und sind im Notfall für jeden Verunglückten oder Erkrankten zur Stelle. „Gegen die Zeit und für das Leben“ lautet der Leitsatz der ADAC Luftrettung gGmbH. Denn gerade bei schweren Verletzungen oder Erkrankungen gilt: Je schneller der Patient in eine geeignete Klinik transportiert oder vor Ort vom Notarzt versorgt wird, desto besser sind seine Überlebenschancen bzw. seine Rekonvaleszenz. Die Crews der ADAC Luftrettung werden trainiert von der ADAC HEMS Academy GmbH. Die Wartung und technische Bereitstellung erfolgt über die ADAC Heliservice GmbH. Die ADAC Luftrettung ist ein Tochterunternehmen der ADAC Stiftung.
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