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Hessen-Thüringen | 23.03.2022

Achtsam fahren in storchenreichen Regionen in Hessen

ADAC rät zu mehr Aufmerksamkeit am Steuer

Störche in Hessen
© Bernd Petri

In Hessen gibt es jährlich mehr Störche. Die Schreitvögel sind hierzulande vor allem auf Wiesen- oder Ackerlandschaften unterwegs. So tummeln sich mittlerweile viele Störche entlang von Landstraßen oder Autobahnstrecken. Hier gilt für Autofahrerinnen und Autofahrer: aufmerksam fahren.

2021 nisteten laut Naturschutzbund Deutschland (NABU) 1.011 Storchenbrutpaare in Hessen. 2022 rechnet NABU-Weißstorchexperte Bernd Petri erneut mit einer Steigerung von 10 bis 20 Prozent. „Die meisten Storchenpaare brüten im Hessischen Ried. Da es in dieser Lage immer enger wird, versuchen sie ihr Glück auch in Randgebieten, zum Beispiel den Kinzig-Auen, Wiesbaden Schierstein oder in der Wetterau.“

Was die Regionen verbindet, ist die Nähe zu Autobahnstrecken. Bernd Petri dazu: „Bei der A 67 bei der Anschlussstelle Büttelborn überqueren Störche regelmäßig die Straße. Zudem stehen manchmal mehrere hundert Störche, gerade im Sommer, auf einem Fleck. In solch storchenreichen Regionen habe ich es schon oft erlebt, dass es zu Auffahrunfällen kommt, da sich manche Autofahrer von den Störchen ablenken lassen. Das ist gefährlich.“

Zurzeit kehren viele Weißstörche aus Spanien oder Afrika zurück und ab April startet die Brutsaison, weshalb tieffliegende Störche die Straßen kreuzen oder Storchenansammlungen den Blick auf sich ziehen können.

Thomas Kramer, Verkehrsexperte des ADAC Hessen-Thüringen rät Autofahrern (nicht nur) in storchenreichen Regionen: „Sicherheitsabstand zum Vorausfahrenden halten, Geschwindigkeit anpassen und während der Fahrt aufmerksam sein.“

Bei einem Auffahrunfall geht man in der Regel aufgrund des sogenannten Anscheinsbeweises davon aus, dass der Auffahrende Schuld hat, weil er:

  • den erforderlichen Sicherheitsabstand zum Vorfahrer nicht eingehalten,
  • seine Fahrgeschwindigkeit nicht angepasst hat oder
  • er unaufmerksam oder abgelenkt war.

Etwas anderes gilt nur, wenn der Vorfahrende ohne triftigen Grund und nicht verkehrsgerecht abgebremst hat und der Hintermann dies auch beweisen kann.

Störche sicher und richtig beobachten
Bernd Petri und der ADAC Hessen-Thüringen empfehlen neugierigen Beobachtern stattdessen sich die Zeit zu nehmen, in Ruhe von der Straße abzufahren und einen Parkplatz zu suchen.

„Unbedingt beachten: Das Parken auf dem Autobahnstreifen ist verboten und wird mit einem Bußgeld von 70 Euro belegt. Das Parken auf Landstraßen ist erlaubt, sofern dort ein Seitenstreifen vorhanden ist. Ansonsten beträgt das Bußgeld für Parken außerhalb geschlossener Ortschaften bis zu 30 Euro“, sagt Thomas Kramer.

Wer sich Störchen zu Fuß nähert, sollte Folgendes beachten: „Vorsichtig und langsam gehen. Im Frühjahr, während der Brutzeit lassen sie Menschen näher heran. Laufen sie aber weg, ist die Fluchtdistanz unterschritten. Dann nicht weiter folgen. Bitte niemals füttern! Störche sind Wildtiere“, erklärt Bernd Petri.

Übrigens: Entdecken Autofahrer einen verletzten oder toten Storch auf der Straße, sollte die Polizei oder auch der NABU informiert werden.


Mehr Infos, wo Störche in Hessen unterwegs sind oder wie man zum Erhalt ihrer Lebensräume beitragen kann, hören Sie im Interview mit Bernd Petri. 

Infografiken (1)

Karte Storchenreiche Regionen in Hessen nähe der Autobahn
Infografik 1 1 Infografik

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