ADAC Staubilanz: Thüringen 2021
Mehr Staus auf Thüringens Straßen als im Vorjahr
Autofahrerinnen und Autofahrer standen 2021 öfter und länger im Stau als 2020, das zeigt die aktuelle ADAC Staubilanz.
Insgesamt kam es im vergangenen Jahr zu 4.164 (2020: 2.935) Stauereignissen auf den 521 Autobahnkilometern Thüringens. Alle Staus addiert ergaben eine Länge von 6.641 Kilometern (2020: 3.332). Autofahrerinnen und Autofahrer in Thüringen standen dabei insgesamt 2.507 Stunden (2020: 1.495) im Stau.
Damit war 2021 die Anzahl der Staus um 42 Prozent höher als im Vorjahr. Die Gründe: „Nach dem Corona-Lockdown im Winter 2021 stieg das Verkehrsauf-kommen im Frühling wieder rapide an und erreichte im Jahresablauf fast das Niveau von 2019. In der Folge nahmen auch die Stauereignisse in Thüringen zu“, sagt Thomas Kramer, Verkehrsexperte des ADAC Hessen-Thüringen.
Staugeschehen in Thüringen im bundesweiten Vergleich
Was die Anzahl an Staumeldungen betrifft, liegt Thüringen im bundesweiten Vergleich bereits mehrere Jahre in Folge auf dem – positiv betrachtet – letzten Platz 16 – mit weniger Staus als jeweils Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. „Thüringen hat – gerade mit Blick auf andere Flächenländer – einen ‚Staufreischein‘“, so Verkehrsexperte Thomas Kramer. „Gut ausgebaute Straßen und wenig Baustellen sorgen für wenig Stau.“ Im Vergleich: Auf den 2.260 Autobahnkilo-metern von Stauland Nummer 1 Nordrhein-Westfalen kam es letztes Jahr zu 215.541 Stauereignissen.
Dennoch gab es vereinzelte Stauereignisse. Die drei Streckenabschnitte mit den meisten Staumeldungen in Thüringen waren 2021:
1. A9 Nürnberg – Halle/Leipzig: AS Bad Klosterlausnitz – AS Eisenberg
2. A9 Halle/Leipzig – Nürnberg: AS Bad Lobenstein – AS Rudolphstein
3. A38 Halle – Göttingen: AS Heilbad Heiligenstadt – AS Arenshausen
Thüringens Top-Stautag 2021 war Montag, der 8. Februar. Der Verkehr staute sich an diesem Tag aufgrund eines Wintereinbruchs. Das extreme Winterwetter mit großen Schneemengen beherrschte weite Teile Deutschlands und führte zu Stillstand auf vielen Straßen. In Thüringen kam es an diesem Tag zu 213 Stau-ereignissen, die addiert eine Länge von 550 Kilometern ergaben. Autofahrerinnen und Autofahrer standen dort an diesem Tag insgesamt 104 Stunden im Stau.
Staugeschehen im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau
Die Stauanzahl war 2021 im Vergleich zu 2019 vor der Corona-Pandemie insgesamt und nahezu jeden Monat höher. Allerdings standen die Autofahrer 2019 deutlich länger im Stau. „Dass es in Thüringen wieder ein ähnliches Staugeschehen wie vor Corona gab, liegt am zunehmend beliebteren Individualverkehr mit dem Auto und der geringeren Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln“, erklärt Thomas Kramer. „Das gilt sowohl für die Berufspendler als auch die Reisenden, die in Coronazeiten vermehrt ins eigene Auto steigen, um ihren Arbeitsplatz beziehungsweise ihre Urlaubsziele zu erreichen, die vorwiegend in Deutschland und im benachbarten Ausland liegen.“
Für 2022 erwartet der ADAC Hessen-Thüringen aufgrund aktueller und weiterer Corona-Maßnahmen wie Reisebeschränkungen ein ähnliches Verkehrsgeschehen wie 2021. Der Verkehrsexperte dazu: „Wie sich das Stauvorkommen auf den Straßen zu Ostern, Pfingsten und in den Sommerferien entwickelt, hängt weiterhin vom Verlauf der Pandemie ab. Es ist aber davon auszugehen, dass für viele das eigene oder gemietete Auto wie im Jahr 2021 das favorisierte Reiseverkehrsmittel sein wird.“
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Kommentar von Oliver Reidegeld, Pressesprecher des ADAC Hessen-Thüringen, zur Staubilanz in Thüringen 2021
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