Schulweg sicher gestalten
ADAC gibt Tipps zum Schulstart in Thüringen
Nach sechs Wochen Sommerferien starten die Schülerinnen und Schüler in Thüringen am 1. August in das neue Schuljahr. Damit sind morgens und zur Mittagszeit wieder zahlreiche Kinder im Straßenverkehr unterwegs. Darunter auch viele Erstklässler, die sich zum ersten Mal auf den Schulweg begeben.
Verkehrsteilnehmer sollten in Wohngebieten und vor Schulen besonders wachsam sein. Gerade jüngere Kinder können Gefahren, Geschwindigkeiten und komplexe Verkehrssituationen noch nicht richtig einschätzen. „Grundschüler nehmen ihre Umgebung noch ganz anderes wahr als Erwachsene und reagieren häufig spontan und unüberlegt auf Verkehrssituationen. Zudem haben Sie aufgrund ihrer geringen Körpergröße wenig Überblick und sind zwischen parkenden Autos und neben Sichthindernissen wie Mülltonnen und Glascontainern von anderen Verkehrsteilnehmern schlecht zu sehen“, erklärt Wolfgang Herda, Verkehrsexperte des ADAC Hessen-Thüringen.
Kinder auf der Fahrbahn
Vorsicht gilt insbesondere an den Haltestellen der Schulbusse. Kinder überqueren nach dem Aussteigen häufig spontan die Straße vor oder hinter den Bussen. Haltende Busse mit eingeschalteter Warnblickanlage dürfen daher nicht überholt werden.
Sicheren Schulweg wählen
Bei der Wahl des Schulweges für ihre Kinder sollten Eltern vor allem auf Sicherheit setzen. Wolfgang Herda betont: „Der schnellste Weg ist nicht immer der sicherste. Eltern sollten lieber einen etwas längeren Weg einüben, wenn dadurch Gefahrenstellen umgangen werden können.“ Zur besseren Sichtbarkeit der Kinder empfiehlt der ADAC das Tragen von heller Kleidung, Reflektoren oder einer Sicherheitsweste, vor allem dann, wenn es morgens noch dunkel ist.
Damit die Kleinen sicher ankommen, sollte der künftige Schulweg frühzeitig und wiederholt mit den Kindern geübt werden. So können sie sich in Ruhe an die neue Situation herantasten. „Besonders Erstklässler haben bisher wenig Erfahrung im Straßenverkehr gemacht. Sie sind spontan und schnell ablenkbar. Zudem sind sie sehr Ich-bezogen und denken, wenn ich das Auto sehe, sieht es mich auch“, erklärt Wolfgang Herda. Autofahrer müssen daher auch auf plötzliche Bewegungen in Richtung Straße vorbereitet sein.
Achtung Elterntaxis
Eltern bringen ihre Schützlinge mittlerweile vermehrt mit dem Auto zur Schule. Das kann jedoch für zusätzliche Gefahren sorgen. Durch regelwidriges Anhalten oder riskante Wendemanöver kommt es schnell zu unübersichtlichen Verkehrssituationen vor den Schulen und die Unfallgefahr steigt. „Der Hol- und Bringdienst ist zwar gut gemeint, doch viele Eltern unterschätzen die Gefahren, die so entstehen“, so Wolfgang Herda. Der ADAC rät Eltern daher, Kinder nur in Ausnahmefällen mit dem Auto zur Schule zu fahren und sie falls möglich in sicherer Entfernung abzusetzen.
Sogenannte Elternhaltestellen können dabei helfen, die Zahl der „Elterntaxis“ vor Schulen zu reduzieren. Statt mit dem Auto direkt vor das Schulgebäude zu fahren, können Eltern ihre Kinder in festgelegten Zonen absetzen und auch wieder einsammeln. In kleinen Gruppen laufen die Kinder dann selbständig den restlichen Weg zur Schule. Der gemeinsame Fußweg fördert nicht nur die Selbständigkeit im Straßenverkehr, sondern schafft auch soziale Kontakte.
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