Vom Flip zum Flop
Der ADAC erklärt, warum Sommerschuhe nicht auf die Bremse gehören
Nach einem verregneten Juli kommt nun der Sommer zurück und zieht Sonnenanbeter in ganz Hessen und Thüringen nach draußen vor die Tür. Trotz sommerlicher Hitze sollten Autofahrer die Sicherheit jedoch nicht vernachlässigen. Der ADAC Hessen-Thüringen erklärt, warum festes Schuhwerk und die richtige Sitzposition entscheidend sind.
Halt statt Optik
Ob beim Ausflug an den Badesee, einem Trip in die Region oder dem ersten Date in der Eisdiele – im Sommer fühlen sich die meisten in Sandalen oder Flip-Flops am wohlsten. Doch auch wenn es angenehmer ist bei der Hitze auf geschlossene Schuhe zu verzichten, sollten Autofahrer die Sicherheit bei ihrer Schuhwahl nicht vernachlässigen. Anders als häufig angenommen, ist es zwar nicht verboten mit Flip-Flops, Sandalen oder sogar barfuß Auto zu fahren, die Unfallgefahr kann jedoch stark ansteigen.
Offene Schuhe bieten in der Regel weniger Halt. Die Gefahr, dass der Fuß während einer kritischen Bremssituation vom Pedal abrutscht und das Auto nicht früh genug zum Stehen kommt, ist erheblich höher als bei geschlossenen Schuhen. Besonders gefährlich wird es, wenn sich während der Fahrt ein Flip-Flop vom Fuß löst. Dieser kann sich im Fußraum verkeilen und die Pedale blockieren. „Beim Fahren ohne Schuhe kann zudem häufig nicht schnell genug der erforderliche Druck auf die Pedale ausgeübt werden, was einen verzögerten Bremsprozess zur Folge haben kann“, erklärt Oliver Reidegeld, Pressesprecher des ADAC Hessen-Thüringen. Autofahrer sollten sich daher auch nicht barfuß ans Steuer setzen.
Kommt es zu einem Unfall kann dem Fahrer eine gewisse Teilschuld zugesprochen werden, da dieser gegen die im Straßenverkehr gebotene Sorgfaltspflicht verstoßen hat. In manchen Fällen kann die eigene Kaskoversicherung Leistungen aufgrund „grober Fahrlässigkeit“ mindern oder sogar ganz verweigern. Der ADAC empfiehlt Schuhe zu wählen, die Halt und Sicherheit beim Autofahren geben und nicht zu breit sind. „Wer nicht den ganzen Tag mit geschlossenen Schuhen herumlaufen möchte, kann sich einfach ein Paar Turnschuhe als Ersatz in den Kofferraum legen und vor der Fahrt schnell die Schuhe wechseln,“ rät Oliver Reidegeld.
So ungemütlich kann Füße hochlegen werden
Neben den richtigen Schuhen ist auch die Sitzposition im Auto entscheidend für die eigene Sicherheit. Viele Beifahrerinnen und Beifahrer tendieren dazu, es sich vor allem auf langen Strecken gemütlich zu machen. Eine falsche Sitzposition im Fahrzeug kann bei einem Unfall jedoch zu lebensgefährlichen Verletzungen führen. Besonders gefährlich ist das Hochlegen der Füße auf das Armaturenbrett.
Ein Crashtest der ADAC Unfallforschung mit 64 km/h zeigt, dass bei einer Vollbremsung oder einem Unfall ein erhebliches Gefahrenpotenzial besteht. Wird der Airbag durch einen Aufprall ausgelöst, entfaltet sich dieser mit einer Geschwindigkeit von bis zu 400 km/h. Die auf dem Armaturenbrett liegenden Beine werden in Richtung Oberkörper geschleudert und der Beifahrer wird wie ein Klappmesser zusammengefaltet. Durch den Zusammenstoß des Kopfes mit den Knien kann es zu schwersten Verletzungen am Kopf kommen, schwerwiegende Frakturen der unteren Extremitäten und des Beckens sind ebenfalls keine Seltenheit.
„Nicht nur das Hochlegen von Füßen auf das Armaturenbrett, auch eine zu weit nach hinten geneigte Lehne oder ein falsch angelegter Gurt am Körper können im Fall eines Unfalls gravierende Folgen haben“, warnt Oliver Reidegeld.
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