Bike+Ride: Gute Voraussetzungen für Pendler in Frankfurt
Der ADAC hat acht Anlagen rund um Frankfurt getestet
Viele Pendlerinnen und Pendler im Umland von Großstädten legen eine Teilstrecke mit dem Fahrrad zurück und nutzen anschließend den ÖPNV. Der ADAC hat sich 80 Bike+Ride-Anlagen im Einzugsgebiet von zehn deutschen Großstädten mit hohem Pendlervolumen angeschaut. Acht Anlagen wurden rund um Frankfurt am Main getestet: in Heusenstamm, Kelsterbach, Groß Karben, Eschborn, Alzenau, Niedernhausen, Nidderau-Windecken und Kronberg.
Das Ergebnis: zwei der Anlagen wurden mit „Sehr gut“ bewertet (Heusenstamm & Kelsterbach), fünf Anlagen erhielten die Note „Gut“ (Groß Karben, Eschborn, Alzenau, Niedernhausen und Niedderau-Windecken). Nur die Bike+Ride-Anlage in Kronberg schnitt mit „Ausreichend“ ab, unter anderem aufgrund fehlender Überdachungen und wenig Abstellplätzen zum Anschließen für den Rahmen. In Kronberg ist laut Betreiber im Rahmen der Umgestaltung des Bahnhofs eine neue Anlage geplant.
Entscheidend für die Akzeptanz von Bike+Ride-Anlagen sind in erster Linie die Lage, Ausstattung sowie freie Kapazitäten. Für einige Nutzerinnen und Nutzer sind zusätzliche Extras wie Schließfächer oder Wartungsstationen zum Self-Service (Selbstbedienung) relevant. In puncto Lage konnten Bike+Ride-Anlagen in Heusenstamm, Kelsterbach, Eschborn, Alzenau, Niederhausen und Kronberg mit der Wertnote „Sehr gut“ überzeugen. An diesen Anlagen waren die Abstellanlagen für Fahrräder in der Regel direkt am Bahnhofszugang gelegen und so schnell für Pendler erreichbar.
An allen untersuchten Bahnhöfen rund um Frankfurt am Main gab es zudem ausreichend freie Stellplätze. Eine Überdachung der Stellplätze waran fast allen Anlagen gegeben. In Eschborn war zumindest ein Teil der 110 Abstellplätze vor Regen geschützt (76), in Kronberg fehlt es hingegen an allen 22 Stellplätze an einer Überdachung. Abschließbare Fahrradgaragen oder -boxen finden Pendler an sechs der acht getesteten Anlagen. Nur an den Bahnhöfen in Alzenau und Kronberg müssen Fahrradbesitzer auf gesicherte Abstellplätze verzichten.
In der Kategorie Ausstattung und Extras gibt es bei allen Anlagen noch Luft nach oben: Eine Wartungsstation für Fahrradfahrer gibt es nur an der Bike+Ride-Anlage in Heusenstamm. Schließfächer suchten die Testerinnen und Tester an allen Anlagen vergebens. Lademöglichkeiten für E-Bikes und Pedelecs waren an zwei Anlagen installiert.
Empfehlungen für Bike+Ride-Anlagen
Um die Nutzung und Akzeptanz von Bike+Ride-Anlagen weiter zu steigern, empfiehlt der ADAC eine möglichst nahe Einrichtung an den Bahnhofszugängen. Außerdem sind Überdachungen wichtig, um Fahrräder vor Witterung zu schützen. Zudem sollte das Abstellen der Fahrräder komfortabel und sicher sein. Idealerweise an Haltern, die sowohl das Anschließen des Rahmens als auch des Laufrads ermöglichen. Ein ausreichendes Stellplatzangebot, insbesondere in abschließbaren Anlagen wie Fahrradgaragen oder -boxen, schützt hochwertige Fahrräder, beispielsweise E-Bikes, vor Diebstahl und Vandalismus. Wartungsstationen an denen Fahrradfahrer selbst kleinere Reparaturen umsetzen können und Schließfächer bieten zusätzlichen Komfort und sollten ebenfalls von den Kommunen berücksichtigt werden.
ADAC Test
Der ADAC hat die Anlagen außerhalb der Ferien im Zeitraum von April bis Juni 2024 von Dienstag bis Donnerstag jeweils von 9 bis 16 Uhr getestet. Untersucht wurden Einzugsorte von Pendlerinnen und Pendlern aus dem Umland der 10 größten deutschen Städte (eine Stadt pro Bundesland): Berlin, Bremen, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Kiel, Köln, Leipzig, München und Stuttgart. Zu den Testkategorien gehörten Lage, Ausstattung, freie Kapazitäten und Sonderausstattung.
Ausführliche Ergebnisse und Informationen zum Test der Bike+Ride-Anlagen finden Sie unter adac.de/bike-ride.
Presse Ansprechpartner