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Hessen-Thüringen | 29.09.2024

Sofortiger Ausbau der A5 nicht im Interesse der Autofahrer

ADAC: Marode Infrastruktur hat Vorrang

Der ADAC Hessen-Thüringen e.V. spricht sich gegen einen sofortigen 10-streifigen Ausbau der Bundesautobahn 5 (A5) zwischen dem Frankfurter Kreuz und der Anschlussstelle Friedberg aus und fordert eine sorgfältige Abwägung der Prioritäten in der Verkehrsplanung.

Der Verkehrsexperte des ADAC Hessen-Thüringen, Wolfgang Herda, betont: „In Zeiten knapper finanzieller Mittel und fehlender Fachkräfte muss der Erhalt der Funktionsfähigkeit des Autobahnnetzes oberste Priorität haben. Aktuell stellen marode Brücken eine akute Gefahr dar und können bei weiterer Zustandsverschlechterung zu Vollsperrungen führen. Dies würde erhebliche volkswirtschaftliche Schäden verursachen, die deutlich über das Maß einer schlechten Verkehrsqualität auf hochbelasteten Autobahnen hinaus gehen. Ein überstürzter Ausbau der A5 ist daher nicht im Interesse der Autofahrer.“

Ablehnung eines sofortigen Ausbaus

Der ADAC Hessen-Thüringen lehnt einen sofortigen 10-streifigen Ausbau der A5 zudem deshalb ab, weil die prognostizierten Verkehrsmengen für 2025 voraussichtlich deutlich unterschritten werden und die enorm hohen technischen, finanziellen und personellen Aufwände bei gleichzeitig begrenzten planerischen und baulichen Kapazitäten nicht gerechtfertigt sind. Der Erhalt und die Sanierung bestehender Infrastruktur sollte Vorrang haben. Dennoch ist klar, dass aufgrund der geringen Verkehrsqualität insbesondere im südlichen Bereich zwischen Frankfurter Kreuz und Nordwestkreuz Handlungsbedarf besteht.


Empfehlungen des ADAC Hessen-Thüringen

Aus Sicht des ADAC ist es deutlich vielversprechender, den Aus- und Neubau von bestehenden Autobahnkreuzen voranzutreiben. Diese Maßnahmen versprechen die größten Entlastungen für Autofahrer, da Staus überwiegend in den Knotenbereichen entstehen. Diese Vorhaben wurden bereits als Projekte von überragendem öffentlichen Interesse eingestuft und können somit beschleunigt geplant werden. In dem Zusammenhang könnte eine Verlängerung der Verteilerfahrbahn auf dem bestehenden Standstreifen zwischen Westkreuz und Nordwestkreuz in Fahrtrichtung Norden Rückstaus auf der Ausfahrt Richtung A66 verhindern.


Fazit

Der ADAC Hessen-Thüringen fordert eine Fokussierung auf den Erhalt und die Verbesserung der bestehenden Infrastruktur, um die Funktionsfähigkeit des Autobahnnetzes langfristig sicherzustellen.


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