Schulwegtraining in den Ferien
So üben Eltern mit ihren Kindern den Schulweg
Der große Tag für Familien rückt näher: Am 31. August ist in Hessen und am 6. September in Thüringen für viele Kinder Einschulung. Zum neuen Lebensabschnitt gehört für die Erstklässler auch die Herausforderung dazu, den Straßenverkehr selbstständig zu meistern. Damit die Kleinen sicher ankommen, empfiehlt der ADAC, den künftigen Schulweg rechtzeitig vor Schulbeginn zu üben.
Tipps fürs Schulwegtraining
Fürs Training eignen sich am besten die Sommerferien. So können sich die Kinder in Ruhe an die neue Situation herantasten. Der Schulweg sollte unter realen Bedingungen abgelaufen werden, also werktags morgens und mittags. Dabei sollten Eltern ihren Kindern mögliche Gefahrenpunkte wie Kreuzungen und Straßenquerungen zeigen und ausführlich mit ihnen besprechen. Wenn Kinder einen Teil oder den gesamten Weg mit dem Schulbus oder öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen, sollten Eltern auch diese Wege vorher mit dem Kind üben. „Nicht schnell, sondern sicher ankommen! Lieber einen kleinen Umweg in Kauf nehmen, wenn dadurch Gefahrenstellen umgangen werden können“, rät Alejandro Melus, Verkehrsexperte des ADAC Hessen-Thüringen. „Wichtig ist auch, genug Zeit einzuplanen, damit das Kind nicht in Stress gerät, weil es sich beeilen muss.“
Der Weg sollte so oft gelaufen werden, bis der Nachwuchs diesen sicher bewältigen kann. Zur Kontrolle bietet sich ein Spiel an: Im Rollentausch können die Kinder ihren Eltern den Weg zeigen und alles erklären. Außerdem ist es in den ersten Schulwochen sinnvoll, das Kind zur Schule zu begleiten.
Die meisten Unfälle passieren nach Informationen des ADAC beim Überqueren der Fahrbahn, deshalb sollte hier besonders sorgsam geübt werden. Einerseits fehlt Erstklässlern aufgrund ihrer geringeren Körpergröße noch der nötige Überblick und andererseits werden sie von anderen Verkehrsteilnehmern leicht übersehen. Zudem können Kinder Geschwindigkeiten der heranfahrenden Autos noch nicht richtig einschätzen. Vorsicht gilt auch an Bushaltestellen. „Eltern sollten Kindern frühzeitig erklären, niemals vor oder hinter einem haltenden Bus über die Straße zu laufen“, sagt Alejandro Melus. Helle Kleidung, Reflektoren oder eine Sicherheitsweste erhöhen die Sichtbarkeit, besonders bei schlechten Sichtverhältnissen.
„Elterntaxi“ verhindert Verkehrskompetenz
Der ADAC rät davon ab, Kinder regelmäßig mit dem Auto zur Schule zu bringen. Elterntaxis führen oft zu chaotischen und unübersichtlichen Situationen vor der Schule, in denen Kinder erst recht gefährdet sind. „Wichtig ist es, dass Kinder eigenständiges Verhalten im Straßenverkehr lernen“, so Alejandro Melus. „Im Elterntaxi würden sie den Straßenverkehr nur als passiver Verkehrsteilnehmer von der Rückbank des elterlichen Autos erleben.“
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