Reifenpanne – und nun?
ADAC gibt Tipps zum richtigen Verhalten bei platten Pneus
Statistisch gesehen passiert es eher selten, aber wenn, dann ist der Schreck groß: eine Reifenpanne während der Fahrt. Wie sich Autofahrer dann sicher verhalten sollen, erklärt der ADAC Hessen-Thüringen.
Fängt das Fahrzeug während der Fahrt plötzlich an zu „schwimmen“, heißt es Ruhe bewahren. Hektische Lenk- und Bremsmanöver sollten jetzt vermieden werden – dies kann den Reifen zusätzlich schädigen.
„Reifenplatzer sind äußerst selten und kommen in der Regel nur bei vorgeschädigten und überlasteten Reifen vor“, so Piero Scazzi, Technikexperte des ADAC Hessen-Thüringen. „Häufiger verliert der Reifen durch ein defektes Ventil oder ein Loch im Mantel schleichend Luft. In beiden Fällen gilt: Lenkrad festhalten, Warnblinkanlage einschalten und den Wagen langsam ausrollen lassen.“
Steht das Fahrzeug jetzt auf dem Standstreifen oder am Straßenrand ist zunächst die Eigensicherung wichtig. Alle Insassen des Fahrzeugs sollten jetzt eine Warnweste anziehen und zur der Fahrbahn abgewandten Seite des Fahrzeugs aussteigen. Danach das Warndreieck in ausreichendem Abstand zum Fahrzeug am Fahrbahnrand aufstellen. Den Reifen selber wechseln oder per Pannenset flicken sollten Sie nur, wenn Sie sich durch den fließenden Verkehr nicht gefährden.
„In jedem Fall verzichten sollten Sie auf einen Wechsel auf dem Standstreifen der Autobahn“, rät Piero Scazzi. „Das ist lebensgefährlich! In diesem Fall ist es besser die Pannenhilfe oder den Abschleppdienst zu rufen.“
Stehen ein vollwertiges Ersatzrad und der passende Wagenheber zur Verfügung, können Sie das Rad einfach tauschen wie bei einem normalen Wechsel, zum Beispiel von Sommer- auf Winterreifen. Wichtige Informationen dazu finden Sie in der Bedienungsanleitung. Wer nur über ein Notrad verfügt, kann nach dem Wechsel mit maximal 80 km/h weiterfahren. Trotzdem sollte baldmöglichst wieder die Standartbereifung aufgezogen werden.
Reifen mit Pannenset flicken
Statt eines Ersatzreifens haben viele Fahrzeuge nur noch ein Pannenset an Bord, bestehend aus Dichtmittel und einem Kompressor. Damit sollen sich Stichverletzungen oder kleine Risse in der Lauffläche des Reifens abdichten lassen.
Das Dichtmittel kann jedoch nur Stichverletzungen oder kleine Risse in der Lauffläche abdichten. Andere Beschädigungen, wie Laufflächenablösung, größere Risse, Gewebebruch oder auch undichte Ventile lassen sich damit nicht beheben.
Reparaturen mit Pannensets gelten als Notbehelf, es darf nur vorsichtig und mit geringer Geschwindigkeit bis zur nächsten Fachwerkstatt gefahren werden. Außerdem sollte bei nächster Gelegenheit der Reifendruck geprüft und bei Bedarf korrekt eingestellt werden. Laut Straßenverkehrszulassungsordnung darf ein mit Reifendichtmittel behandelter Reifen nicht repariert werden.
Im Pannenfall auf jeden weiter hilft die ADAC Straßenwacht - und das rund um die Uhr. Kontakt: 22 22 22 aus allen Mobilfunknetzen.
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