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Hansa | 22.01.2016

Sichtbarkeit macht Schule:

Auftakt der ADAC Sicherheitswesten-Aktion in Lüneburg

Lüneburg. Die Erstklässler der Hermann-Löns-Schule erleben am Montag
einen besonderen Schultag: Im Rahmen der Auftaktveranstaltung der
ADAC-Sicherheitswesten-Aktion wird ihnen auf dem Marktplatz in
Lüneburg ihre Westen von Bürgermeister Eduard Kolle überreicht.

Was für die Kinder ein großer Spaß ist, hat einen ernsten Hintergrund. 2014 kam
alle 18 Minuten ein Kind im Straßenverkehr zu Schaden. Mit der Aktion möchte
der ADAC, die Unfallzahlen von Kindern reduzieren. Desto früher Kinder
gesehen werden, desto schneller können andere Verkehrsteilnehmer reagieren.
Unter dem Motto "Sichtbarkeit macht Schule" erhalten in diesen Tagen
Erstklässler an rund 16.000 Grundschulen circa 730.000 Westen für die
Schulanfänger. Allein in Niedersachsen werden knapp 42.000 Westen an 870
Schulen verteilt.

Die hohen Unfallzahlen sind nach wie vor alarmierend. Im Jahr 2014
verunglückten 28.674 Kinder unter 15 Jahren im Straßenverkehr, 71 von ihnen
starben, 13 davon in Niedersachsen. Bei den Grundschülern zwischen sechs
und neun Jahren ist die Bilanz ähnlich: 7.636 Kinder waren im vergangenen Jahr
in Unfälle verwickelt, 14 kamen ums Leben.

Oft spielt dabei schlechte Sichtbarkeit eine Rolle: Ein Kind in dunkler Kleidung
wird erst ab 25 Metern gesehen. Der Anhalteweg eines Autos jedoch beträgt aus
50 km/h bereits etwa 28 Meter.

"Durch Sicherheitswesten können die Kinder über hundert Meter früher gesehen
werden. Das kann in Gefahrensituationen entscheidend sein“, erklärt Eduard
Kolle, Bürgermeister der Hansestadt Lüneburg.

Hanno Huijssen, Vorstand für Technik und Verkehr des ADAC Hansa e.V.
ergänzt: „Über 4,5 Millionen Sicherheitswesten wurden seit 2010 verteilt. Doch
die beste Weste nützt nichts, wenn sie nicht getragen wird. Daher müssen auch
Eltern und Lehrer bei der Aktion mitmachen, damit die Weste bei Kindern
genauso selbstverständlich wird wie der Fahrradhelm.“

Um das Thema Sichtbarkeit in den Schulen spielerisch zu verdeutlichen, erhalten
Lehrer unter www.adac.de/sicherheitswesten Unterrichtsmaterial sowie Eltern
den ADAC-Schulwegratgeber.

Die Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr ist in diesem September
Schwerpunktthema des ADAC im Rahmen seiner Verkehrssicherheitsaktion
"2015 - ja sicher!". Ziel der Aktion ist es, das Verantwortungsbewusstsein jedes
einzelnen Verkehrsteilnehmers zu stärken und somit die Verkehrssicherheit in
Deutschland weiter zu verbessern.

Die Sicherheitswesten-Aktion für Schulanfänger wird getragen von der ADAC
Stiftung "Gelber Engel" sowie der Deutschen Post, der BILD-Hilfsorganisation
"Ein Herz für Kinder" und der Dienstbekleidungsfirma LHD Group GmbH, die die
Sicherheitswesten zum Selbstkostenpreis herstellt.

Die zehn wichtigsten ADAC Tipps zur Schulwegsicherheit

  1. Eltern sollten den Weg zur Schule mit ihren Kindern immer wieder praktisch üben und gelegentlich nachkontrollieren. Gefahrenstellen auf dem Weg sollten ausführlich besprochen werden.
  2. Auch längere Zeit nach dem Schulanfang dürfen die Eltern ihre Kinder noch begleiten. Um Gefahren auf dem Weg frühzeitig zu erkennen, hilft außerdem ein Rollentausch: Kinder bringen die Eltern zur Schule und erklären selbst die gefährlichen Stellen.
  3. Umwege müssen in Kauf genommen werden, wenn es der Sicherheit dient. Nicht immer ist der kürzeste Schulweg auch der sicherste.
  4. Eltern sollten ihren Kindern beibringen, auch an gesicherten und vermeintlich sicheren Übergängen wie Zebrastreifen und Ampeln vorsichtig zu sein.
  5. Morgens immer rechtzeitig losgehen, um Fehler unter Zeitdruck zu vermeiden.
  6. Eltern können ihren Kindern dabei helfen, Weggemeinschaften zu finden.
  7. Bei schlechter Sicht ist es ratsam, dass sich Eltern und Kinder immer hell kleiden, um einen Kontrast zur dunklen Umgebung zu erzeugen.
  8. Eltern sollten ihrer Vorbildrolle immer gerecht werden und sich an die Verkehrsregeln halten.
  9. Den Schulweg trainieren, auch wenn Kinder mit Bus oder Straßenbahn fahren müssen. Gemeinsame Probefahrten machen!
  10. Die Kinder sollten nur in Ausnahmesituationen zur Schule gefahren werden, um ihre Selbstständigkeit zu fördern. Während der Fahrt müssen die Kinder grundsätzlich mit dem vorgeschriebenen Rückhaltesystem gesichert sein, auch bei kurzen Fahrten.

 

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