ÖPNV: Hamburg zeigt, wie man‘s macht
Hamburg – Der ADAC hat die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit des ÖPNV in den vier größten deutschen Städten einheitlich berechnet. Die Hansestadt schneidet dabei am besten ab.
Spitzenreiter bei der Zuverlässigkeit (sprich: wenig Ausfälle) im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) ist Hamburg: Nur 1 Prozent der geplanten S- und U-Fahrten sind im Untersuchungszeitraum September 2024 ausgefallen. Damit lag Hamburg vor den Städten Berlin, Frankfurt und Köln. München dagegen hat keine Daten freigegeben.
Schon wenige Minuten Verspätung können zum Problem werden, wenn dadurch der Anschluss verpasst wird. Wer öfters die Erfahrung macht, muss entweder großzügiger planen – was die Reisezeit verlängert – oder steigt entnervt in das Auto.
Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit des öffentlichen Nahverkehrs ist daher eine Grundbedingung für die Mobilitätswende.
Der bei der DB-Fernverkehr übliche Pünktlichkeitsschwellenwert von 6 Minuten (sprich: Verspätungen bis 5:59 Minuten werden nicht als solche gewertet) ist für den Nahverkehr nicht tolerabel. Deswegen hat der ADAC untersucht, wie pünktlich S- und U-Bahnen von Berlin, Frankfurt, Hamburg und Köln in diesem Bereich sind.
Die Hamburger U-Bahn zeigte sich bei der Untersuchung am pünktlichsten: 93 Prozent der Züge haben weniger als 1 Minute Verspätung, 98 Prozent 3 Minuten und 99 Prozent eine 6-Minuten-Pünktlichkeit. In Berlin und Frankfurt schaffen gerade mal knapp die Hälfte der U-Bahnen den Wert von 1 Minute.
Bei den Hamburger S-Bahnen erfüllen gut drei Viertel diesen strengen Schwellenwert (weniger als 1 Minute Verspätung), 91 Prozent die 3 Minuten-Pünktlichkeit und 97 Prozent schaffen die 6 Minuten-Grenze. In Berlin dagegen erreichte nur gut die Hälfte, in Frankfurt nur jede dritte und in Köln nur gut jede vierte S-Bahn den Schwellenwert von 1 Minute-Pünktlichkeit.
Der ADAC fordert, dass die Verkehrsbetriebe Ausfälle in die Pünktlichkeitsquote einbeziehen. Dass eine S-Bahn, die gar nicht erst startet, keinen Einfluss auf die Quote hat, ist den Verbrauchern nicht erklärbar.
Zudem muss an der Kommunikation bei Verspätungen oder Ausfällen gearbeitet werden. Es ist Aufgabe der Verkehrsbetriebe sicherzustellen, dass die Fahrgast-informationen über alle Kanäle hinweg identisch sind– egal ob ÖPNV-App, Bahnsteig-Anzeige oder Durchsage.
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