Wenn der Ball rollt, steht der Verkehr
Hamburg – Am 16.6. startet das erste von fünf Spielen der Fußball-Europameisterschaft in Hamburg. Das Besondere: Dieses Mal mit einem neuen Verkehrskonzept – ohne Parkplätze am Stadion.
Polen gegen die Niederlande. So lautet die Partie am Sonntag im Volksparkstadion. Die Fans müssen dabei entweder mit Fanbussen zum Spiel oder mit dem ÖPNV anreisen. Anders kommt man an dem Tag nicht dorthin. Der Hamburger Senat setzt im Gegensatz zu einigen anderen EM-Städten konsequent das Konzept der nachhaltigen Spiele um. Das bedeutet, dass es rund um das Stadion keine öffentlichen Parkplätze gibt. Es bleibt abzuwarten, inwiefern die Autofahrer tatsächlich das Konzept annehmen und tatsächlich auf andere Verkehrsmittel ausweichen.
Die Stadt Hamburg rät Autofahrern die P+R-Parkplätze außerhalb der City zu nutzen. Doch die umfassen nur 8.000 Stellplätzen – zu wenig, um als Ausweichmöglichkeit für alle zu dienen.
Besonders heimischen Fans ist es daher dringend angeraten, den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen, um in die Stadt oder ins Stadion zu gelangen. Wichtig dabei: Genug Zeit einplanen, da Busse und Bahnen sehr voll sein werden und man vielleicht nicht sofort mitkommt.
Nicht nur rum um die Stadien wird es eng werden. So werden sich auf dem Heilgengeistfeld zehntausende Fans zum Public Viewing einfinden.
Die Fanfreude kann auch nach den Spielen zu Verkehrsstörungen führen. Jubelnde Fans auf den Straßen und Autokorsos durch die Stadt können zu Verkehrsbehinderungen führen.
Dabei sind Autokorso nach den Buchstaben des Gesetzes nicht erlaubt! Laut StVO (§ 30) ist bei der Benutzung von Fahrzeugen unnötiger Lärm sowie unnützes Hin- und Herfahren verboten. Aber: Die Polizei drückt während Sportereignissen ein Auge zu.
Wer darüber hinaus sein Auto schmücken möchte: Kleine Fähnchen an den Seitenscheiben, Aufkleber am Auto oder gleich den ganzen Wagen in den Nationalfarben folieren oder lackieren – kein Problem. Alles ist erlaubt, solange die Sicht des Fahrenden nicht eingeschränkt wird und andere Verkehrsteilnehmer nicht gefährdet werden.
Verboten ist hingegen, großformatige Flaggen an einer langen Stange während der Fahrt aus dem Fenster zu halten. Zudem muss bei Fahrten mit höheren Geschwindigkeiten sichergestellt sein, dass sich Fähnchen nicht lösen und den nachfolgenden Verkehr gefährden. Deswegen rät der ADAC, die Fan-Utensilien vor dem Auffahren auf die Autobahn abzunehmen.
Audiopaket
Christof Tietgen, Sprecher ADAC Hansa
https://cloud.adac-hsa.de/s/9pMJS6aKcQeXfTj
Presse Ansprechpartner