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Hansa | 29.11.2017

ADAC Monitor: Das Verkehrsklima in Hamburg ist besonders rau

Der ADAC hat eine Befragung zur Mobilität in den 15 größten deutschen Städten vorgenommen. Besonders die Auto- und Radfahrer der Hansestadt zeigten sich im Bundesvergleich unzufrieden.

Dies ist das Ergebnis einer repräsentativ angelegten Online-Studie des ADAC, bei der Autofahrer, Nutzer des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), Fahrradfahrer und Fußgänger nach ihrer Zufriedenheit mit den jeweiligen Verkehrsbedingungen befragt wurden.

Die Autofahrer in der Hansestadt sind die unzufriedensten Verkehrsteilnehmer. Das für die Autofahrer wichtigste Kriterium, die „Zuverlässigkeit der geplanten Zielerreichung“ (z.B. Staufreiheit), wird in Hamburg unterdurchschnittlich bewertet. Beim zweitwichtigsten Prüfpunkt, der Straßeninfrastruktur, liegt Hamburg nur knapp vor dem Letztplatzierten.

Negativer Spitzenreiter ist Hamburg beim Thema Parken. Beim Kriterium „Parkraumangebot im Stadtgebiet“ erhält Hamburg von allen Städten die schlechteste Beurteilung. Und wer doch einen Parkplatz in der Hansestadt gefunden hat, ärgert sich über die hohen Parkgebühren. Hier liegt Hamburg auf dem zweitletzten Platz.

Fahrradfahrer kennen dieses Problem nicht, haben aber dafür andere Sorgen. Bei den zwei wichtigsten Kriterien „Radwegenetz“ und „Direktheit der Wege“ liegt Hamburg noch nahe am Durchschnitt. Aber in den Kategorien „Radwegezustand“ und „Radwegebreite“ ist Hamburg im Städtevergleich absolutes Schlusslicht.  Für das Verkehrsklima geben die Fahrradfahrer ebenfalls keine allzu guten Zensuren. In den Kategorien „Verhalten der Autofahrer“ und „Verhalten der anderen Radfahrer“ erhält Hamburg die zweitschlechtesten Bewertungen im Vergleich. Nur in Berlin wird das Miteinander negativer beurteilt. Das Verhalten der Fußgänger wurde zwar besser bewertet, doch im Städtevergleich liegt Hamburg hier sogar auf dem letzten Rang. Insgesamt erreicht die Zufriedenheit der Radfahrer in Hamburg den viertletzten Platz im ADAC Monitor.

Um den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) ist es in Hamburg dagegen besser bestellt. Die Metropole erreicht hier den sechsten Gesamtrang in der Zufriedenheitsskala. Mit dem wichtigsten Kriterium für ÖPNV-Fahrgäste – der “Zuverlässigkeit der geplanten Zielerreichung“ – also Pünktlichkeit und Häufigkeit von Zugausfällen, liegt Hamburg in der oberen Hälfte. Auch die Taktdichte wurde hoch bewertet, doch im Vergleich belegt man hier nur einen mittleren Rang. Mit der Direktheit der Verbindungen ist man zwar zufrieden, landet aber abermals nur im Mittelfeld.

Wer zu Fuß in Hamburg unterwegs ist, hat nur wenig Grund zur Klage. Im Gegensatz zu den anderen drei Fortbewegungsarten hat man hier die höchsten Zufriedenheitswerte gemessen. Mit der Direktheit der Wege und dem Angebot an Überquerungsmöglichkeiten, zeigte man sich sehr zufrieden.
Doch in anderen Städten ist man per Pedes noch besser unterwegs. Im bundesweiten Vergleich kommt Hamburg nur auf den zehnten Gesamtrang. Auch die Fußgänger schätzten das Verkehrsklima vergleichsweise kritisch ein. Während das Verhalten der Autofahrer nur knapp unter dem Bundesschnitt bewertet wird, ist man mit den Radfahrern sehr viel unzufriedener.

„Gerade was das Verkehrsklima betrifft, sind die Ergebnisse für Hamburg ernüchternd. Der ADAC Monitor liefert uns ein genaues Bild darüber, was den Menschen wirklich wichtig ist und wo die dringlichsten Baustellen in der Verkehrspolitik noch warten.“ kommentiert Ingo Meyer, Vorstandsvorsitzender des ADAC Hansa e.V., die Ergebnisse.

Die ADAC Studie kann somit als ein Instrument genutzt werden, um die Mobilität in der Hansestadt weiter zu verbessern.

Die detaillierten Ergebnisse aller Städte finden Sie hier.

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