Rollersharing in Berlin: flott und flexibel aber mit rechtlichen Mängeln
Mit 1.650 Mietrollern von zwei Anbietern (Stand Mitte Juli 2018) ist die Hauptstadt Spitzenreiter in Sachen e-Rollerverleihsysteme in Deutschland.
Der Markt entwickelt sich rasant und treibt die Elektromobilität weiter voran. Wie alltagstauglich das neue Angebot auf dem Feld der Shared-Mobility ist, hat der ADAC im Frühjahr in fünf deutschen Städten getestet. Das Ergebnis: Mit coup und emmy schneidet Berlin neben Hamburg und Düsseldorf „gut“ ab.
Am besten bewertet wurden die Anbieter in den Rubriken Ausstattung, Sauberkeit und Sicherheit. Die modernen Elektro-Roller waren größtenteils technisch in Ordnung und sauber. Plus-Punkte sammelten die Verleihsysteme auch aufgrund der minutenschnellen und unkomplizierten Registrierung und der übersichtlichen Kostenstruktur. Bis auf coup stellten alle Anbieter im Test zwei Helme und Hygienehauben für ihre Zweisitzer zur Verfügung.
Mängel bei rechtlichen Klauseln
Im Schadensfall fällt bei coup eine Selbstbeteiligung von 150 Euro an und liegt damit deutlich unter der Summe seines Konkurrenten emmy (350 Euro Selbstbeteiligung). Jedoch fehlte eine Mängelliste, in der Vorschäden zum Abgleich aufgeführt waren. Bei emmy war diese Liste vorhanden, aber häufig leer, obwohl optische Schäden vorhanden waren. Ebenfalls nachteilig für den Nutzer: Die sogenannte Umkehr der Beweislast in den AGBs beider Anbieter. Demnach muss der Kunde im Schadenfall beweisen, dass er den Schaden nicht verursacht hat.
Generell gab es bei allen Verleihsystemen zu wenige Informationen zu den Rollern. So fehlten mitunter Angaben zu den verschiedenen Fahrmodi oder dem Verbot der Nutzung von Kraftfahrstraßen.
Test-Hintergrund
Im Test standen die Anbieter einer Stadt, die mindestens seit einem Jahr auf dem Markt agieren. Je Verleihsystem und Stadt waren die Tester vom 11. bis zum
27. April 2018 auf zehn Rollern unterwegs. Die Checkliste umfasste 140 Prüfpunkte in den Kategorien Handhabung, Roller, Kosten, Information und Recht und Information.
Die detaillierten Ergebnisse finden Sie unter www.adac.de/rollersharing.
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