Die Seite benötigt aktiviertes Javascript! Wie Sie JavaScript in Ihrem Browser aktivieren

Berlin-Brandenburg | 06.02.2024

ADAC Staubilanz: 34.000 Stunden Stillstand in Berlin und Brandenburg

  • In Summe knapp 4 Jahre Stau in der Region, rund 22,9 Prozent mehr als in 2022
  • A100: meiste Meldungen, meiste Staukilometer, meiste Staustunden in Berlin
  • A10 Staufalle Nummer eins in Brandenburg

Wer 2023 auf den Autobahnen in Berlin und Brandenburg unterwegs war, musste im Vergleich zum Vorjahr mehr Geduld aufbringen. Das geht aus der Staubilanz des ADAC für Berlin und Brandenburg hervor. In Summe mussten Autofahrende in der Region 34.004 Stunden warten.

Dies entspricht knapp vier Jahren – und damit einem Plus von 22,9% zum Vorjahr (2022: 27.668 Stunden). Rückläufig ist dagegen die Anzahl der gemeldeten Staus von 41.279 in 2022 auf 32.526 Meldungen in 2023. Auch die Summe an Staukilometern in der Region war mit 46.317 km rückläufig (2022: 49.314 km). *

Staustunden pro Autobahnkilometer: Berlin vor Hamburg auf Platz 1

Die Metropolregion Berlin verzeichnete 18.094 Staumeldungen (2022: 25.644), die 16.623 Staustunden (2022: 15.134) und 15.287 Staukilometer (2022: 23.796) mit sich zogen. Auf einen Berliner Autobahnkilometer entfielen 228 Staustunden – Platz eins im Bundesländer-Vergleich vor Hamburg mit 159 Staustunden pro Autobahnkilometer und Bremen (67 Staustunden pro Autobahnkilometer).

Die Verkehrsexpertinnen des ADAC Berlin-Brandenburg vermuten hinter den aktuellen Zahlen die Summe aus Verkehrsentlastung/Homeoffice (hinsichtlich der Abnahme von Staumeldungen und -kilometern) und zahlreichen Protestaktionen (hinsichtlich der Zunahme von Staustunden).

Mehr Stau in Brandenburg – das steckt dahinter

Ein anderes Bild zeigte sich in Brandenburg. Im Flächenland nahmen die Staustunden um mehr als 38% auf 17.381 Stunden deutlich zu (2022: 12.534). Die registrierten Staus nahmen jedoch nicht nur mehr Zeit in Anspruch, sie wurden auch um knapp 22% länger. Von 25.518 km im Jahr 2022 erhöhten sich die Kilometer in 2023 auf 31.030. Die Menge an Staumeldungen bewegte sich hingegen mit 14.432 Einträgen auf einem ähnlichen Niveau zum Vorjahr (2022: 15.635). Mit 22 Staustunden je Autobahnkilometer teilt sich Brandenburg Platz acht mit Niedersachsen im Ländervergleich.

Der ADAC Regionalclub sieht diese Entwicklung im direkten Zusammenhang mit dem erhöhten Pendelaufkommen 2023 (2/3 aller Arbeitnehmenden in Brandenburg pendelten in eine andere Gemeinde, in Berlin waren es nur 13%) sowie steigenden Tourismuszahlen in der Region (knapp 8% mehr Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben).

Tage des Wartens

In Berlin war der Monat Oktober der Garant für die langanhaltendsten Staus auf den Autobahnen. Sowohl der 19. als auch der 23. Oktober hielten Autofahrende auf den Hauptstadt-Autobahnen mit jeweils 92 Staustunden in Schach. Dicht gefolgt vom 26. Oktober (91 Stunden) und dem 24. Oktober (90 Stunden), was auf die am 23. Oktober gestarteten Herbstferien zurückzuführen ist. Die längsten Staukilometer registrierte Berlin mit fast 120 Kilometern am 16. November, einem Streiktag der GDL. Der erste Tag der Sommerferien, der 10. Juli 2023, verursachte dagegen die meisten Staumeldungen (98).

Im Bundesland Brandenburg sah es anders aus. Die meisten Staustunden wurden am 21. Mai registriert (175 Stunden), dem Sonntag nach Christi Himmelfahrt. Der 28. November überraschte viele Autofahrerinnen und Autofahrer in Brandenburg mit einem Wintereinbruch und gipfelte in fast 440 Staukilometern und mehr als 140 Staumeldungen – den höchsten Tageswerten des Jahres im Bundesland.

Der Rest von Deutschland

Für das Jahr 2023 registrierte der ADAC rund 504.000 Stauereignisse („Stau“ und „stockender Verkehr“), die gemeldeten Staulängen ergaben eine Gesamtlänge von etwa 877.000 km. Die Dauer der Verkehrsstörungen summierte sich dabei auf rund 427.000 Stunden. Im Vorjahr registrierte der ADAC rund 333.000 Staustunden (2019: 521.000) auf deutschen Autobahnen. Somit lag das Stauniveau im Jahr 2023 deutlich höher als im Vorjahr. Im Vergleich zum Jahr 2019 lag es noch unter dem Vor-Corona-Niveau.

 BerlinBrandenburg
Staumeldungen18.094 (2022: 25.644)14.432 (2022: 15.635)
Staustunden16.623 (2022: 15.134)17.381 (2022: 12.534)
Staukilometer15.287 (2022: 23.796)31.030 (2022: 25.518)

Für Fans von Zahlen und Redaktionen von Quiz-Sendungen

Höchste Staugefahr (Wochentag)

  • In Berlin donnerstags mit durchschnittlich 57 Meldungen, 58 Staustunden und 62 Staukilometern
  • In Brandenburg freitags mit durchschnittlich 48 Meldungen, 63 Staustunden und 112 Staukilometern

Höchste Staugefahr (Tagesverlauf)

  • In Berlin zwischen 10 und 11 Uhr mit durchschnittlich 6 Staustunden und 9 Staukilometern
  • In Brandenburg zwischen 5 und 6 sowie 14 und 15 Uhr mit durchschnittlich 11 Staustunden und 5 Staukilometern bzw. 5 Staustunden und 9 Staukilometern

Autobahnabschnitt mit den meisten Staustunden je Kilometer Autobahn (deutschlandweit):

  • A10, AK Schönefeld – Dreieck Spreeau Autobahnabschnitt mit 240 Staustunden, vor der A3 Oberhausen-Köln (155 Stunden)

Wichtige Autobahnen der Region im Fokus

  • A100: 13.402 Staumeldungen, 11.753 Stunden, 10.765 Kilometer
  • A111: 3.289 Meldungen, 3.794 Stunden, 3.217 Kilometer
  • A10: 5.520 Staumeldungen, 8.591 Stunden, 13.686 Kilometer

Autobahnabschnitt mit den meisten Meldungen (regional)

  • Berlin: A100, Treptow-Neukölln mit 6.767 Meldungen
  • Brandenburg: A12, Frankfurt (Oder)-Berliner Ring mit 2.492 Meldungen

Autobahnsegment mit den meisten Meldungen (regional)

  • Berlin: A100, Treptow-Neukölln, Segment: Neukölln-Anschlussstelle Buschkrugallee mit 6.741 Meldungen
  • Brandenburg: A12, Frankfurt (Oder)-Berliner Ring, Segment: Grenzübergang Frankfurt (Oder)-Anschlussstelle Frankfurt (Oder)-Mitte mit 1.589 Meldungen

Autobahnabschnitt mit den meisten Staustunden (regional)

  • Berlin: A100, Treptow-Neukölln mit 3.904 Stunden
  • Brandenburg: A10, Dreieck Spreeau-Schönefelder Kreuz mit 1.804 Stunden
  • Brandenburg: A10, Dreieck Havelland -Dreieck Werder mit 1.804 Stunden

Autobahnsegment mit den meisten Staustunden (regional)

  • Berlin: A100, Treptow-Neukölln, Segment: Dreieck Neukölln-Anschlussstelle Buschkrugallee mit 3.901 Stunden
  • Brandenburg: A10, Dreieck Spreeau-Schönefelder Kreuz, Segment: Schönefelder Kreuz-Anschlussstelle Rangsdorf mit 987 Stunden

Autobahnabschnitt mit den meisten Staukilometern (regional)

  • Berlin: A100, Wilmersdorf-Wedding mit 3.084 Kilometern
  • Brandenburg: A10, Schönefelder Kreuz-Dreieck Spreeau mit 2.907 Kilometern

Autobahnsegment mit meisten Staukilometern

  • Berlin: A100, Wilmersdorf-Wedding, Segment: Anschlussstelle Spandauer Damm-Anschlussstelle Siemensdamm mit 1.797 Kilometern
  • Brandenburg: A10, Schönefelder Kreuz-Dreieck Spreeau, Segment: Anschlussstelle Niederlehme-Dreieck Spreeau mit 1.527 Kilometern

Autobahnabschnitte mit höchster Stau-Ausdehnung (h*km)

  • Berlin: A100, Neukölln-Wilmersdorf mit 16.476
  • Brandenburg: A10, Schönefelder Kreuz-Dreieck Spreeau mit 13.365

Autobahnsegmente mit höchster Stau-Ausdehnung (h*km)

  • Berlin: A100, Neukölln-Wilmersdorf, Segment: Anschlussstelle Oberlandstraße-Anschlussstelle Tempelhofer Damm mit 4.370
  • Brandenburg: A10, Schönefelder Kreuz-Dreieck Spreeau, Segment: Anschlussstelle Niederlehme-Dreieck Spreeau mit 8.319

Längster Einzelstau (Dauer, regional)

  • Brandenburg: A12, Segment: Frankfurt (Oder)-Berliner Ring am 11.4.2023 mit 19,7 Stunden
  • Berlin: A100, Segment: Neukölln am 4.10.2023 mit 16,65 Stunden

Längster Einzelstau (Kilometer, regional)

  • Brandenburg: A24, Segment: Schwerin-Berliner Ring am 21.5.2023 mit 48 Kilometern
  • Berlin: A100, Segment: Neukölln-Wilmersdorf am 3.7.2023 mit 17 Kilometern

 

* Mittlerweile steht eine deutlich höhere Zahl an Floating-Car-Daten zur Verfügung, dies ermöglicht eine genauere Analyse der Verkehrslage. Darüber hinaus war es notwendig, die Algorithmen zur Meldungsgenerierung weiterzuentwickeln und anzu-passen. Staus und Störungsereignisse werden nun erst generiert, wenn eine deutlich höhere Zahl an Fahrzeugen diese detektiert. Zudem fassen die neuen Algorithmen kleinere Störungen zusammen und vermeiden die Generierung von Stauer-eignissen, die sich in kurzer Zeitfolge an- und abmelden. Dadurch geht die Anzahl der Meldungen und auch der Staulänge zurück. Auf die Gesamtdauer der Staus hat diese Anpassung hingegen nur geringe Auswirkung, da der größte Anteil hier von Staus längerer Dauer stammt und Staus nun teilweise zusammengefasst werden.


Bild herunterladen