Sommer, Sonne, Blechlawine
Ferienstart in Berlin und Brandenburg: ADAC warnt vor Stauwochenende
Zum Start der Sommerferien rechnet der ADAC Berlin-Brandenburg am ersten Ferienwochenende (Freitag, 25. Juli, bis Sonntag, 27. Juli) mit dichtem Reiseverkehr und zahlreichen Staus auf den Fernstraßen der Region – insbesondere in Richtung Küsten, Alpen und in den Süden. Denn neben Berlin und Brandenburg starten auch Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein in die schulfreie Zeit. Damit sind – mit Ausnahme von Bayern und Baden-Württemberg – alle Bundesländer in den Ferien.
Traditionell gilt das letzte Juli-Wochenende als eines der staureichsten der Sommerreisesaison. Neben dem erwarteten Reiseverkehr zum Ferienbeginn werden auch zahlreiche Urlaubsrückkehrer aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen auf den Autobahnen unterwegs sein. Zusätzlich könnten bei gutem Wetter Tagesausflügler und Spontanreisende die Verkehrslage weiter verschärfen.
Staugefährdete Strecken in der Region (in beide Richtungen):
- Fernstraßen zur und von der Nord- und Ostsee
- A2 Berlin – Magdeburg – Hannover
- A9 Berlin – Halle/Leipzig – Nürnberg – München
- A10 Berliner Ring
- A11 Berlin – Dreieck Uckermark
- A24 Hamburg – Berlin
Clever planen, Staus vermeiden
Die größte Staugefahr sieht der ADAC Berlin-Brandenburg am Freitagnachmittag, 25. Juli, vor allem zwischen 14 und 18 Uhr. Doch auch am Samstagvormittag und Sonntagnachmittag ist auf vielen Strecken der Region mit deutlich längeren Fahrzeiten zu rechnen. Um dem dichten Verkehr auszuweichen, empfiehlt der ADAC am Samstag möglichst früh oder am Nachmittag in den Urlaub zu starten. Am Sonntag ist eine Anreise am frühen Vormittag oder nach 19 Uhr ratsam.
Wer flexibel ist, sollte Alterativrouten wählen oder eine Anreise unter der Woche – idealerweise zwischen Dienstag und Donnerstag außerhalb der Berufsverkehrszeiten. Um die Straßen zu entlasten, gilt für Lkw über 7,5 Tonnen an allen Samstagen vom 1. Juli bis einschließlich 31. August von 7 bis 20 Uhr einFahrverbot.
Baustellen bremsen Ferienverkehr aus
Besonders belastend für den Reiseverkehr sind die zahlreichen Autobahnbaustellen, von denen viele auch während der Sommerferien nicht pausieren. Bundesweit sind derzeit rund 1.200 Baustellen aktiv – viele davon auf stark frequentierten Reiserouten. In Berlin und Brandenburg müssen Autofahrende unter anderem auf folgenden Strecken am ersten Ferienwochenende mit Einschränkungen rechnen:
Berlin:
- A100: Nach Sperrung der Ringbahnbrücke erfolgt die Verkehrsführung über die Gegenfahrbahn; Einschränkungen auch an der Westendbrücke
- A115: Fahrbahnsanierung zwischen Spanische Allee und Landesgrenze Brandenburg
Brandenburg:
- A2: Brückenbau zwischen Wollin und Buckautal-Süd
- A9: Fahrbahnerneuerung zwischen Beelitz und Dreieck Potsdam
- A10: Diverse Maßnahmen unter anderem auf dem westlichen Berliner Ring zwischen Werder und Groß Kreutz, dem östlichen Berliner Ring zwischen Erkner und Spreeau sowie dem südlichen Berliner Ring zwischen Ferch und Autobahndreieck Potsdam
- A13: Bauarbeiten zwischen Freiwalde und Lübbenau
Auch im Ausland ist Geduld gefragt
Wer mit dem Auto ins Ausland reist, muss auch dort mit Verzögerungen rechnen. Besonders stark belastet sind in den Sommermonaten die Brenner-, Tauern-, Fernpass-, Gotthard- und Karawankenrouten sowie die Zufahrtsstraßen zu den Küstenregionen in Italien, Kroatien und Frankreich. Auch bei Reisen von und nach Polen kann es etwa an den Grenzübergängen A12 Frankfurt (Oder) und A15 Forst durch stichprobenartige Kontrollen zu erhöhten Wartezeiten kommen.
Baustellen: So bleibt der Verkehr in der Spur
Für einen möglichst reibungslosen Verkehrsfluss in Baustellenbereichen können auch Autofahrende selbst viel tun. Wenn eine Spur wegfällt, sollte das Reißverschlussverfahren konsequent angewendet werde, das heißt, bis zum Ende der Spur vorfahren und sich erst dort zügig einordnen. Wer sich zu früh einfädelt, verlängert unnötig den Rückstau.
Ebenso entscheidend ist, in Baustellenbereichen besonders aufmerksam zu fahren und ausreichend Abstand zu halten. Versetztes Fahren schafft insbesondere bei verengten Fahrspuren zusätzlichen Raum und senkt das Unfallrisiko. Überholmanöver sollten unbedingt vermieden werden – sie sind nicht nur riskant, sondern bringen in der Regel kaum Zeitgewinn.
Rettungsgasse: Platz machen rettet Leben
Die Rettungsgasse muss bereits dann gebildet werden, wenn der Verkehr ins Stocken gerät und man nur noch im Schritttempo vorankommt – nicht erst wenn das Blaulicht im Rückspiegel zu sehen ist. Das gilt auf Autobahnen ebenso wie auf mehrspurigen Außerortsstraßen. Wer auf dem linken Fahrstreifen fährt, weicht immer nach links aus. Wer auf einem der übrigen Fahrstreifen unterwegs ist, fährt nach rechts. So entsteht zwischen der linken und den übrigen Spuren ein freier Korridor für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste.
Wer keine Rettungsgasse bildet, muss mit empfindlichen Strafen rechnen. Das Bußgeld beginnt bei 200 Euro. Bei Behinderung von Einsatzfahrzeugen steigt die Geldstrafe auf 240 Euro, bei Gefährdung sogar auf 280 Euro. Auch das unberechtigte Befahren der Rettungsgasse wird mit mindestens 240 Euro geahndet. Hinzu kommen jeweils zwei Punkte in Flensburg und ein Monat Fahrverbot.
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