Mobilität ist kein Luxus, sondern Daseinsvorsorge
ADAC Berlin-Brandenburg fordert: Parkraum in Berlin muss erhalten bleiben.
Weniger Parkraum gleich weniger Autos? Der ADAC Berlin-Brandenburg ist sich sicher, dass diese Gleichung nicht aufgehen kann. Denn obwohl die Parkplatz-Kapazitäten in der Hauptstadt schon jetzt erschöpft sind, steigen die Pkw-Zulassungszahlen weiter an. Ein eindeutiges Indiz dafür, dass viele Berlinerinnen und Berliner sowie Pendler aus dem Umland nach wie vor auf ihr Auto angewiesen sind.
Konstruktive Lösungsvorschläge statt Verdrängung
Allein durch die Reduzierung des Angebots werden Autos nicht von den Straßen verschwinden. In erster Linie würde der Park-Such-Verkehr damit nur weiter künstlich ansteigen – eine zusätzliche Belastung für Autofahrer und die Umwelt.
Der ADAC Berlin-Brandenburg setzt sich deshalb für den Erhalt vonParkraum ein und fordert ein Ende der Symbolpolitik: „Willkürlich anmutende Forderungen helfen denjenigen, die ihre täglichen Wege zurücklegen müssen, nicht weiter. Eine Analyse der Verkehrsmittelwahl und der tatsächlichen Verkehrsbedürfnisse sollten die Basis für jegliche Mobilitätspläne sein“, sagt Volker Krane, Verkehrsvorstand im ADAC Berlin-Brandenburg.
Damit eine Verkehrswende gelingen und auf breite Akzeptanz stoßen kann, bedarf es ihm zufolge intelligenter und konstruktiver Lösungsvorschläge statt einseitiger Verdrängungsmaßnahmen. Wie werden Anwohner und Gewerbetreibende abgeholt, wenn in der Innenstadt Parkplätze wegfallen und wie wird der Rückbau kompensiert?
Die Stärkung der Alternativen muss im Vordergrund stehen
Ein intelligentes Park-and-Ride-Konzept könnte dafür sorgen, dass ein Großteil der mehr als 200.000 Berlin-Einpendler ihr Auto am Stadtrand stehen lassen. In der Innenstadt könnten Quartiers-Garagen eine Möglichkeit sein, den ruhenden Verkehr platzsparend unterzubringen. Sharing-Konzepte können sich dann zu einer massentauglichen Alternative zum eigenen Auto entwickeln, wenn sie auch in den Randgebieten verfügbar sind.
Gleichzeitig muss der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs vorangetrieben werden. Das bedeutet konkret: mehr Züge - vor allem in der Rush-Hour - dichtere Taktung und bessere Anbindungen. „Die Alternativen reichen noch längst nicht aus, um genügend Menschen den Umstieg auf den ÖPNV und andere Verkehrsmittel schmackhaft zu machen.“, kritisiert Volker Krane. Die Gründe dafür seien hinreichend bekannt, werden aber nicht konsequent angegangen. Nach Aussagen der Landesregierungen Berlin und Brandenburg stößt der öffentliche Personennahverkehr bereits jetzt an seine Grenzen.
Die Bereitschaft zum Umstieg ist bei vielen gegeben, auch unter der Mehrheit der Berliner ADAC Mitgliedern. „Wir können nicht den zweiten Schritt vor dem ersten machen. Erst müssen die Voraussetzungen stimmen. Nur dann kann ein gesellschaftliches Umdenken gelingen und Raum neu gedacht werden“, resümiert Volker Krane.
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