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Berlin-Brandenburg | 29.03.2025

Autofrei ist sinnfrei

ADAC Berlin-Brandenburg erneuert Kritik an „Berlin autofrei“ vor der Entscheidung des Berliner Verfassungsgerichts

Am Mittwoch, 2. April 2025, verhandelt das Berliner Verfassungsgericht in einer Anhörung über die Verhältnismäßigkeit des Gesetzentwurfs der Initiative „Berlin autofrei“. Auch vier Jahre nach Start ihrer Unterschriftensammlung sieht der ADAC Berlin-Brandenburg im Streben der Initiative einen massiven Eingriff in die Grundrechte von Berlinerinnen und Berlinern und weitere Eskalationsgefahr.

Der Mobilitätsclub warnt daher vor den Konsequenzen. Insbesondere ältere Menschen, Familien oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität könnten Schwierigkeiten haben, sich innerhalb der Stadt fortzubewegen. Noch besorgniserregender ist, dass diejenigen, die auf den eigenen Pkw angewiesen sind, aufgrund der Einschränkungen und der damit verbundenen hohen Kosten möglicherweise gezwungen sind, ihre Wohnviertel zu verlassen.

„Es ist nicht zu erkennen, dass das Auto in den letzten Jahren an Bedeutung verloren hat. Die Abhängigkeit ist nach wie vor hoch“, betont Martin Koller, Vorstand für Verkehr im ADAC Berlin-Brandenburg, und führt weiter aus: „Es wurde auch kaum etwas unternommen, um diese Abhängigkeit spürbar zu reduzieren. Der ÖPNV wurde qualitativ und quantitativ nicht entsprechend weiterentwickelt. Auch die aktuellen Streiks zeigen, dass vielen dann nur noch das Auto bleibt. Zudem ist das Park-and-Ride-Angebot am Stadtrand nicht einmal für die aktuelle Menge der Pendler und Pendlerinnen, geschweige denn für solch eine Zäsur ausgelegt.“

Wieder mehr miteinander im Straßenverkehr

Leidtragende sind aber nicht nur Berliner und Berlinerinnen innerhalb des S-Bahn-Rings. Ein nahezu vollständiges Pkw-Verbot im Zentrum könnte dazu führen, dass sich der Parksuchverkehr an den Rand des Verbotsgebiets verlagert. Dort würden dann Anwohnende unter der erhöhten Verkehrsbelastung und dem verschärften Mangel an Parkplätzen leiden.

Ob Initiative, Senats - oder Bezirkspolitik: Der ADAC mahnt alle Beteiligten, Maßnahmen zugunsten einiger nicht auf Kosten vieler umzusetzen. „Initiativen wie autofreies Berlin oder auch die wachsende Zahl von Kiezblocks in den Stadtbezirken polarisieren unnötig und verhärten lediglich die Fronten zwischen den Verkehrsteilnehmenden. Der Frust wächst und die Aggressivität auf den Straßen eskaliert weiter“, prognostiziert Koller. „Die Abhängigkeit vom Auto muss reduziert werden. Das ist uns allen klar. Aber bis das erreicht ist, müssen Politik und alle anderen Akteure sämtliche Verkehrsträger mitdenken.“
 

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