ADAC zu E-Mobilität in Berlin: Auch Plug-in-Hybride und Carsharing fördern die Antriebswende
Der Senat will Elektromobilität fördern, tut dafür aber zu wenig. Der ADAC Berlin-Brandenburg kritisiert mangelnde Ladeinfrastruktur und fordert bessere Rahmenbedingungen für E-Carsharing
Die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz erwartet in diesem Jahr eine starke Zunahme an Elektrofahrzeugen in der Hauptstadt und möchte die Elektromobilität weiter fördern. Der ADAC Berlin-Brandenburg begrüßt das Vorhaben, fordert jedoch konsequente Maßnahmen. Insbesondere der Ausbau der öffentlichen und privaten Ladeinfrastruktur müsse zügiger vorangehen.
Die 1.000 weiteren Ladepunkte, die bis 2022 im Stadtgebiet entstehen sollen, werden dem Regionalclub zufolge bei weitem nicht ausreichen, um das elektrische Fahren massentauglich zu machen. „Um den Ausbau weiter voranzubringen, muss der Senat auch die Berliner Außenbezirke stärker berücksichtigen. Arbeitgeber sind ebenfalls in der Pflicht, mit privaten Ladepunkten einen Anreiz für ihre Mitarbeiter zu schaffen“, fordert Karsten Schulze, Technikvorstand im ADAC Berlin-Brandenburg.
Aussagen der Senatorin verunsichern die Verbraucher
Wenig nachvollziehen kann der Club, warum die Senatorin jüngst so deutlich vom Kauf eines Hybridfahrzeugs abgeraten hat. „Solche Aussagen verunsichern die Verbraucher und bremsen die Antriebswende nur unnötig aus“, kritisiert Karsten Schulze. „Neue Plug-in-Hybride haben eine Mindestreichweite von 40 Kilometern und mehr. Wenn die Ladeinfrastruktur wie versprochen ausgebaut wird, können diese Hybride rein elektrisch durch die Stadt fahren und bieten einen idealen Einstieg in die Elektromobilität“.
Auch die ablehnende Haltung gegenüber Carsharing-Anbietern bewertet Karsten Schulze als kontraproduktiv. „Carsharing hilft bei der Mobilitätswende. Ihre Anbieter sind Innovationsträger im Bereich der Elektromobilität. Dank ihnen haben Nutzer die Möglichkeit, Chancen und Grenzen von elektrisch betriebenen Fahrzeugen auszuprobieren. Doch Berlin legt E-Sharing-Angeboten unnötig Steine in den Weg, statt günstige Rahmenbedingungen zu schaffen. Der Anbieter Share Now hat seine E-Flotte jetzt sogar gänzlich aus der Hauptstadt abgezogen, da es nicht genügend Ladepunkte in der Stadt gibt“, unterstreicht der Technikvorstand.
In diesem Zusammenhang sei es aber dringend erforderlich, dass die Sharing-Unternehmen Anreize erhalten, auch das gesamte Stadtgebiet zu erschließen, da sich die entlastende Wirkung des Carsharings nur dann entfalten kann, wenn die Fahrzeuge auch in der gesamten Stadt abgestellt und angemietet werden können.
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