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Berlin-Brandenburg | 02.02.2023

ADAC Staubilanz 2022 für Berlin und Brandenburg

  • Stau-Hotspots: A10, A12, A100, A114, A115
  • Insgesamt 1.152 Tage Stau und stockender Verkehr in der Region
  • Vor-Corona-Niveau von 2019 noch nicht wieder erreicht
  • Mehr Verkehr und mehr Staus in 2023 erwartet  

Nicht viel neues auf den Autobahnen hieß es für Autofahrende in Berlin und Brandenburg im Jahr 2022. Sie mussten im vergangenen Jahr ähnlich viel Geduld aufbringen wie in den Jahren zuvor. Wenngleich das Stauaufkommen immer noch deutlich unter dem des Jahres 2019 liegt – dem letzten Jahr vor Corona.

ADAC Staubilanz für Berlin und Brandenburg

Nach der aktuellen ADAC Staubilanz summierte sich die Dauer aller registrierten Verkehrsstörungen in 2022 auf insgesamt 27.668 Staustunden in Berlin und Brandenburg. Sie steckten damit 1.152 Tage in Staus und stockendem Verkehr fest. In Berlin betrug die Dauer der Verkehrsstörungen 15.134 Stunden (2019: 22.299) und somit 630 Tage. In Brandenburg waren es 12.534 Stunden (2019: 18.526), was 522 Tagen entspricht.

Insgesamt zählte der ADAC auf Berliner Autobahnen 25.644 Staus und stockende Verkehre, auf Brandenburger Autobahnen waren es 15.635. Die Gesamtlänge der gemeldeten Verkehrsstörungen ergab in Berlin 23.796 Kilometer, Brandenburg kam auf 25.518 Kilometer. Beides zusammen ergibt eine Strecke, die länger ist als eine Erdumrundung.

Aufgrund einer Überarbeitung der Methodik der ADAC Datenanalyse ist ein direkter Vergleich der Stauzahlen mit den Vorjahreszahlen nicht möglich. Die neue Methodik führt zu einem Rückgang der Anzahl der Staus und im gewissen Maße auch der Staulänge.

Staustunden im Bundesvergleich: Berlin mit höchstem Stauausmaß

Setzt man die Autobahnkilometer ins Verhältnis zu den Staustunden, ergibt sich eine Kennzahl, die das Stauausmaß beschreibt. Hier rangiert Berlin aufgrund der geringen Länge seines Autobahnnetzes mit 207 Staustunden je Autobahnkilometer auf Platz 1 der bundesweiten Auswertung. Ein deutlich geringeres Stauausmaß gab es im Flächenland Brandenburg (16 Staustunden je Autobahnkilometer).

Betrachtet man die Anzahl der Staustunden gesondert, liegt Berlin im Bundes-Ranking auf Platz 6, Brandenburg auf Platz 8. Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg sind wie in den Vorjahren die am meisten belasteten Bundesländer.

In Bezug auf die Staukilometer liegen Berlin und Brandenburg bei der bundesweiten Verteilung sogar im unteren Bereich. Auf Berlin entfallen 4,5 Prozent, auf Brandenburg rund 4 Prozent. Spitzenreiter ist Nordrhein-Westfalen mit rund 30 Prozent.

Stauschwerpunkte: Vor allem im Bereich des Stadtrings und des Berliner Rings

In Berlin wurden die meisten Staus auf der A100 und A114 gemeldet. In Brandenburg waren Bereiche des Berliner Rings/A10, A12 und A115 betroffen.

Zwei besonders belastete Streckenabschnitte:

  • A100 – Abschnitt Treptow-Neukölln, Anschlussstelle Buschkrugallee: 4.025 Staumeldungen
  • A115 – Abschnitt Dreieck Nuthetal bis Dreieck Funkturm, Anschlussstelle Hüttenweg: 2.683 Staumeldungen

Zu den bundesweiten Top-15-Stauschwerpunkten zählen zwei Fernautobahnen in Brandenburg:

  • A10 Dreieck Werder – Dreieck Potsdam (Rang 2): 133 Staustunden je Autobahnkilometer
  • A12 Frankfurt (Oder) - Berliner Ring (Rang 15): 36 Staustunden je Autobahnkilometer

Zu den bundesweiten TOP-15-Abschnitten auf den übrigen Autobahnen zählt einer in Berlin:

  • A114 Pankow – Dreieck Pankow (Rang 5): 169 Staustunden je Autobahnkilometer

Staureichster Tag in Berlin und Brandenburg

In Berlin war der staureichste Tag Mittwoch, der 25. Mai 2022, mit mehr als 6.000 Stunden. Viele Autofahrende nutzen den Tag vor Christi Himmelfahrt für ein verlängertes Wochenende. In Brandenburg war Freitag, der 30. September 2022, mit rund 8.000 Stunden am staureichsten, was im Zusammenhang mit dem Tag der Deutschen Einheit am Montag, den 3. Oktober 2022, steht.

Staubilanz Bundesweit: Immer noch unter dem Vor-Corona-Niveau

Bundesweit beliefen sich die registrierten Staustunden auf rund 333.000. Im Vergleich zu 2019 lag das Stauniveau in den meisten Bundesländern immer noch unter dem Vor-Corona-Niveau. Insgesamt zählte der Mobilitätsclub im vergangenen Jahr 474.000 Staus.

Die Gesamtlänge aller Verkehrsstörungen betrug 733.000 Kilometer. Für 2023 rechnet der ADAC mit steigendem Verkehrsaufkommen auf den Autobahnen. Unter Berücksichtigung der zahlreichen Baustellen und dem maroden Zustand vieler Brücken im gesamten Bundesgebiet, ist von einer Zunahme der Stauzahlen auszugehen.

 

 

So ermittelt und zählt der ADAC die Staus

Der ADAC nutzt zur Stauermittlung Fahrzeugflotten mit ihren Geschwindigkeitsdaten. Nutzer von Online-Navigationsgeräten, Smartphone-Apps sowie Onboard Units der Fuhrparks großer Speditionen liefern ständig anonymisiert und automatisiert ihre Positions- und Geschwindigkeitsinformationen („Floating Car Data“, 278 Milliarden Datensätze in 2022) von deutschen Straßen. Diese Live-Daten werden zur Berechnung von Verkehrsstörungen verwendet.

Der ADAC erfasst eine Verkehrsstörung, wenn auf einem Straßenabschnitt von mindestens 300 Metern über einen Beobachtungszeitraum von zehn Minuten die Durchschnittsgeschwindigkeit von mehreren Fahrzeugen (mind. 30 Geschwindigkeitswerte von unterschiedlichen Fahrzeugen) unter 30 Prozent der erlaubten Geschwindigkeit fällt. Die Verzögerungszeit gegenüber „freier Fahrt“ muss mindestens eine Minute betragen. Liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen 40 und 20 km/h, spricht der ADAC von dem Ereignis „stockender Verkehr“, bei Geschwindigkeiten unter 20 km/h von „Stau“. Beide Ereignisse werden als Verkehrsstörung gezählt. Wichtig: Jede Verkehrsstörung wird nur einmal gezählt.

In die Längenbilanz (Gesamtkilometer) fließen nur Verkehrsstörungen ab einem Kilometer Länge ein. Nur die längste Ausdehnung, die das Stauereignis im zeitlichen Verlauf aufweist, fließt in die ADAC Statistik (Staukilometer) ein. Jede Meldung enthält eine Eingangs- und eine Ablauf- bzw. Löschzeit. Daraus ergibt sich die Dauer eines Staus.

 


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