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Berlin-Brandenburg | 26.11.2018

ADAC Monitor zur Mobilität auf dem Land: Brandenburger sind auf Ihr Auto angewiesen

Grundsätzliche Zufriedenheit mit der Erreichbarkeit von Zielen - Geringere Zufriedenheit mit ÖPNV - Alternative Mobilitätsangebote ausbaufähig

In der öffentlichen Wahrnehmung werden die Lebensverhältnisse im ländlichen Raum meist negativ bewertet. Die Meinung der Bewohner deckt sich jedoch nicht völlig mit diesem Bild, wie der aktuelle ADAC Monitor „Mobil auf dem Land“ ermittelt hat.

Bei dieser repräsentativen Befragung äußerte sich ein Großteil der in ländlichen Gemeinden Deutschlands lebenden Menschen durchaus zufrieden mit seiner individuellen Mobilität, wobei sich Brandenburger im Bundesdurchschnitt etwas weniger zufrieden zeigten. Der ländliche Raum wird zwar als abgehängt gesehen, offenkundig gelingt es den Bewohnern aber recht gut, sich mit den Verhältnissen zu arrangieren.

Ohne Auto geht nichts

Gespeist wird die hohe Zufriedenheit vor allem durch die gute Erreichbarkeit relevanter Ziele, wenn auch meist mit dem Auto. 2/3 der Befragten bewegen sich an mindestens 100 Tagen im Jahr auf vier Rädern. 84% der Brandenburger geben an, auf ihr Auto angewiesen zu sein.

Den öffentlichen Personennahverkehr nutzt fast die Hälfte der Befragten überhaupt nicht. Nicht einmal jeder Zehnte ist Vielfahrer (Nutzung an mehr als 100 Tagen/ Jahr). Als zentrale Barrieren für eine häufigere Nutzung des ÖPNV werden eine zu lange Fahrtdauer aufgrund mangelnder Direktverbindungen und einer unzureichenden Taktung benannt. Auch fehlende Informationen bei Störungen und Zugausfällen sowie zu hohe Fahrpreise sind für Brandenburger zentrale Defizite des öffentlichen Verkehrs.

Baustellenfrust in Brandenburg

Entsprechend sensibel reagieren die Befragten auf Einschränkungen beim motorisierten Individualverkehr. Brandenburger Autofahrer beklagen vor allem das Baustellenmanagement im direkten Wohnumfeld und weiteren Umkreis. Auch das Angebot von Kfz-Parkplätzen an Bahnhöfen ist den Befragten zufolge ausbaufähig.

Das Fahrrad spielt auf dem Land nur eine untergeordnete Rolle, vor allem aufgrund der zurückzulegenden Distanzen zur Arbeit und Ausbildungsstätte. Mit durchschnittlich 32 Minuten haben Brandenburger hier einen besonders langen Weg.

Digitalisierung als Voraussetzung

Im Gegensatz zu der subjektiv empfundenen Zufriedenheit mit der eigenen Mobilität wird der ländliche Raum politisch als benachteiligt gesehen. Die Mehrheit der Befragten teilt trotz der alles in allem guten Ergebnisse das Gefühl, abgehängt zu sein. Mobilität im ländlichen Raum hat viel mit Daseinsvorsorge zu tun – dieser Aufgabe muss sich der Staat stellen und Angebote schaffen. Gerade der öffentliche Verkehr hat hier noch starkes Verbesserungspotenzial.

Und klar ist: Ohne Auto geht auf dem Land auch in Zukunft so gut wie nichts. 2/3 der Brandenburger wünschen sich deutlich mehr Investitionen in den Ausbau von flexiblen und innovativen Mobilitäts-Angeboten wie Rufbussen oder Anrufsammeltaxis. Viele alternative Mobilitätsformen setzen jedoch die Digitalisierung der Gemeinden voraus. Deshalb wird auch der Ausbau von schnelleren Internetverbindungen als zentrale Forderung benannt, um die Mobilität auf dem Land zu sichern.
 

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