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Berlin-Brandenburg | 18.03.2021

ADAC Berlin-Brandenburg und BTU Cottbus-Senftenberg arbeiten an der Antriebswende

Gemeinsam mit Forschern der BTU Cottbus-Senftenberg will der ADAC Berlin-Brandenburg einen aktiven Beitrag zur Antriebswende leisten. Die Kooperation konzentriert sich auf die Erforschung synthetischer Kraftstoffe und optimierter Fahrzeugantriebe.

2035 soll der Verbrenner deutschlandweit vom Neuwagenmarkt verschwunden sein, Berlin plant beim Pkw-Verkehr mittelfristig ohne Benzin und Diesel. Wie diese Antriebslücke allerdings geschlossen werden soll, sagt niemand. Elektromobilität allein kann dies (noch) nicht gewährleisten – schon gar nicht CO2-neutral. Daher fordert der ADAC Berlin-Brandenburg seit Beginn der Diskussionen um die Antriebswende eine technologie-offene Debatte. Um konkrete Alternativen aufzuzeigen, arbeitet der ADAC Regionalclub nun mit der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) zusammen.

Unter der Fragestellung „Benzin, Diesel, Elektro, Wasserstoff, synthetischer Sprit: Womit sollen unsere Autos in Zukunft fahren?“ wollen beide Akteure klimafreundliche Kraftstoffe und Fahrzeugantriebe, Nachhaltigkeit und den Umweltschutz in der Mobilität fördern. Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen soll die öffentliche Debatte um fundierte Aussagen ergänzt und somit vorangetrieben werden.

Lösung für Millionen von Fahrzeugen

Konkret forscht die BTU an Power-to-X-Technologien für die CO2-neutrale Energieerzeugung und -speicherung, welche ebenfalls einen wichtigen Baustein für die Sektorenkopplung mit der Mobilität darstellen. Hierzu gehören auch synthetische Kraftstoffe auf der Basis von „grünem“ Wasserstoff. In dieser Kooperation fungiert die BTU als wissenschaftliche Institution, der ADAC Berlin-Brandenburg als Mobilitätsexperte sowie Sprachrohr in Richtung Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit.

Karsten Schulze, Vorstand für Technik im ADAC Berlin-Brandenburg unterstreicht die Bedeutung der Kooperation: „Millionen Verbrenner sind auf deutschen Straßen unterwegs und haben noch eine lange Lebensdauer vor sich. Wenn die Klimaschutzziele im Verkehr erreicht werden sollen, braucht es eine Lösung für diesen Bestand. Diese wollen wir gemeinsam mit der BTU finden."

Wichtiger Hebel zur Umsetzung der Klimaziele

Ergebnisse wären nicht nur für den Bund, sondern auch für die EU relevant, so BTU-Professor Prof. Dr.-Ing. Fabian Mauß: „Die Beimischung von synthetischen Kraftstoffen ist nicht nur ein wichtiger Hebel zur Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen der Bundesregierung und der Europäischen Union. Bestehende Fahrzeugflotten und Tanksysteme können zudem technologisch einfach auf die neuen Kraftstoffmischungen umgestellt werden.“

Mit E10 existiert bereits eine Mischung aus fossilem und biologischem Kraftstoff, die laut einer ADAC Umfrage vor allem aufgrund von fehlenden Informationen auf massive Vorbehalte unter Autofahrenden stößt. Dabei hat E10 bei häufigerer Nutzung eine jährliche Emissions-Einsparquote von bis zu drei Millionen Tonnen CO2. In höheren Ethanol Beimischungen - langfristig auch in einer reinen Synthese - und den dafür notwendigen Antrieben sehen BTU und Automobilclub riesiges Potenzial und eine ernstzunehmende Brücken- bzw. Ergänzungstechnologie auf dem Weg in eine grüne, bedarfs- und bedürfnisgerechte Mobilität.

Fakten rund ums Thema

  • E-Mobilität ist in Deutschland nicht grün, da ein Großteil des Stroms noch immer fossil gewonnen wird.
    Eine Dekarbonisierung tritt erst 2038 ein mit dem Kohle-Ausstieg
  • E-Mobilität deckt aufgrund der Ladesäulen-Infrastruktur und der Reichweite vieler Modelle nicht den vorhandenen Mobilitäts-Bedarf
  • Mehr als 95 Prozent der in Deutschland zugelassenen Autos mit Ottomotor vertragen E10 problemlos
  • Bei einer ADAC Online-Umfrage wurden mehr als 1.800 Personen befragt, die einen Pkw mit Benzinantrieb im Haushalt selbst tanken.
    Rund die Hälfte der Befragten macht wegen technischer Bedenken einen Bogen um Super E10.
    Von dieser Gruppe wiederum gaben 54 Prozent an, dass klare Informationen fehlen.
  • In Ländern wie Thailand oder Brasilien gehören E20 und andere Variationen der Kraftstoffmischungen zum festen Tank-Angebot

 


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