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Berlin-Brandenburg | 22.09.2016

Nicht zu übersehen

30.000 ADAC Sicherheitswesten bringen Schulanfänger in Berlin zum Leuchten und sicherer zur Schule.

Die Zwerge aus den ersten Klassen sind ab sofort nicht zu übersehen. Denn in diesen Tagen lässt der ADAC Berlin-Brandenburg rund 30.000 leuchtend gelbe Sicherheitswesten an die Erstklässler in mehr als 400 Berliner Grundschulen verteilen. Bundesweit erhalten im September rund 16.000 Grundschulen 750.000 Westen für ihre Schulanfänger. Als Hauptpartner übernimmt die Deutsche Post die Verteilung der Westen an alle beteiligten Schulen im gesamten Bundesgebiet. Seit Beginn der Aktion im Jahr 2010 hat die ADAC Stiftung „Gelber Engel“ mit ihren Unterstützern rund 5,3 Millionen kostenlose Sicherheitswesten an Erstklässler ausgegeben.

„Die neongelben Warnwesten sind nicht nur ein toller Hingucker – sie bringen die Kinder auch zum Leuchten und damit sicherer zur Schule“, sagte Manfred Voit, Vorsitzender des ADAC Berlin-Brandenburg, heute in der Kurt-Tucholsky-Grundschule in Berlin-Moabit. Dort überreichte er gemeinsam mit der Bildungssenatorin Sandra Scheeres und Frank Seemann von der Deutschen Post rund 100 Schulanfängern die Sicherheitswesten.

Alle 19 Minuten verunglückt in Deutschland ein Kind im Alter von unter 15 Jahren. Unfälle mit Kindern passieren oft, weil sie zu spät gesehen oder gänzlich übersehen werden. „Die Unfallzahlen sind alarmierend. Darum wünschen wir uns durch die Leuchtwesten einerseits bessere Sichtbarkeit der Kinder und andererseits von allen Verkehrsteilnehmern noch mehr Rücksicht. Natürlich macht die Weste aber nur Sinn, wenn sie auch getragen wird und nicht nur zuhause an der Garderobe hängt“, erklärt Manfred Voit. Im Herbst werden die Tage kürzer und die Schüler machen sich bereits in der Dämmerung auf den Weg zur Schule. Wer eine Leuchtweste trägt, ist auch dann von anderen Verkehrsteilnehmern bereits aus 140 Metern deutlich zu erkennen. Dunkel gekleidete Kinder sind hingegen erst aus 25 Metern Entfernung zu sehen.

Für die Bildungssenatorin Sandra Scheeres sind Maßnahmen zur Verkehrssicherheit und Mobilitätserziehung unabdingbar für Abc-Schützen: „Der Schulanfang bedeutet, dass viele Kinder auch im Straßenverkehr neue Wege erlernen müssen. Der Schulweg sollte immer gemeinsam mit den Eltern abgegangen werden, damit über unübersichtliche Situationen wie zum Beispiel Ausfahrten und Kreuzungen mit dem Kind gesprochen werden kann. Wenn Erstklässlerinnen und Erstklässler später alleine laufen, ist es gerade in den Wintermonaten wichtig, dass sie gut zu sehen sind. Wer reflektierende Westen oder Jacken trägt, ist für Autofahrerinnen und -fahrer schneller sichtbar.“

Jedes Jahr unterstützt die Deutsche Post die Sicherheitswestenaktion des ADAC und liefert deutschlandweit rund 30.000 Pakete an die Schulen aus. „Die Sicherheitswesten müssen pünktlich und zuverlässig in ganz Deutschland verfügbar sein – darum verlassen sich seit Jahren Eltern, Lehrer und natürlich die Erstklässler auf die Deutsche Post. Und das können sie auch in diesem Jahr. Wir stellen unser ganzes Logistik-Know-how zur Verfügung und nehmen so unsere Verantwortung gegenüber den jüngsten Verkehrsteilnehmern wahr“, sagt Frank Seemann, Abteilungsleiter Auslieferung Niederlassung Berlin 1 der Deutschen Post.


Als Fußgänger sind Kinder in Berlin besonders gefährdet

Dem Statistischen Bundesamt zufolge kamen im vergangenen Jahr insgesamt 28.235 Kinder unter 15 Jahren auf Deutschlands Straßen zu Schaden. 84 Kinder verloren ihr Leben. Unter den 1.187 in Berlin verunglückten Kindern war etwas mehr als jedes dritte Kind als Fußgänger unterwegs (36,3%). Damit liegt die Hauptstadt deutlich über dem Bundesdurchschnitt (23,3%). Während in den anderen Bundesländern die Kinder am häufigsten als Insassen in einem Pkw zu Schaden kommen, passieren in Berlin die meisten Unfälle, wenn Kinder zu Fuß im Straßenverkehr unterwegs sind. Für das Jahr 2015 zählt die Statistik in Berlin 432 verunglückte Kinder als Fußgänger, 331 als Radfahrer und 320 Kinder als Pkw-Mitfahrer.

Zudem verunglücken Kinder besonders häufig morgens auf dem Weg zur Schule, am frühen Nachmittag nach Schulschluss und während des Feierabendverkehrs nach 16 Uhr. An Wochentagen passieren mehr als doppelt so viele Unfälle mit Kindern als am Sonnabend oder Sonntag. Besonders Schulanfänger sind gefährdet, weil sie leicht übersehen werden und zudem noch unerfahren mit komplexen Straßenverkehrssituationen sind.


Fit für den Schulweg – Verkehrssicherheitstraining für Erstklässler

Nicht allein die Sicherheitsweste kann vor Unfällen schützen. Natürlich kommt es zudem auf das richtige Verhalten im Straßenverkehr an. Der ADAC Berlin-Brandenburg bietet deshalb seit vielen Jahren das Verkehrssicherheitsprogramm „Aufgepasst mit ADACUS“ an. Die 100 Erstklässler der Kurt-Tucholsky-Grundschule haben das Training mitgemacht und waren begeistert. Unter Anleitung geschulter Moderatoren und der lustigen Handpuppe „ADACUS“ bringt das 45-minütige Programm den Kindern spielerisch das richtige Verhalten als Fußgänger im Straßenverkehr näher. Dabei schlüpfen die Erstklässler abwechselnd in die Rollen der Fußgänger und anderer Verkehrsteilnehmer wie z.B. Autofahrer.

Das Verkehrssicherheitstraining „Aufgepasst mit ADACUS“ richtet sich an alle Grundschulen und Kindergärten. Die Verkehrsabteilung des ADAC Berlin-Brandenburg vermittelt das Programm kostenlos an interessierte Schulen. Im vergangenen Jahr haben rund 8.000 Kinder aus Kita und Schule an fast 600 ADACUS Programmen teilgenommen.
 

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