Fakten zur ADAC Luftrettung
Gemeinnützig
Die ADAC Luftrettung GmbH wurde 1982 gegründet und ist eine gemeinnützige Tochtergesellschaft des ADAC e.V., der die Luftrettung als Kernleistung versteht und dies auch in seiner Satzung verankert hat. Sie ist zertifiziert nach ISO 9001.
Im Auftrag des Landes
In Deutschland ist der Rettungsdienst nach dem Föderalismusprinzip des Grundgesetzes Aufgabe der Länder und wird daher durch die Rettungsdienstgesetze der 16 Bundesländer geregelt. Die ADAC Luftrettung wird demzufolge durch die zuständigen Länderministerien oder kommunalen Gebietskörperschaften beauftragt, als Teil des öffentlichen Rettungsdienstes tätig zu werden.
Hubschraubercrew
Die Crew eines ADAC-Rettungshubschraubers besteht in der Regel aus einem Piloten, einem Notarzt und einem Rettungsassistenten (HEMS-Technical-Crew-Member = HEMS TC).
Alarmierung
Die ADAC-Rettungshubschrauber werden immer über die Notrufnummer 112 bei der Leitstelle angefordert. Der Leitstellendisponent entscheidet, ob ein Hubschrauber oder ein anderes Rettungsmittel eingesetzt wird.
Warum betreibt der ADAC einen fliegenden Rettungsdienst?
Als 1967 die Zahl der Verkehrstoten dramatische 20 000 im Jahr erreichte, verlangten Notfallmediziner eine bessere Versorgung der Verletzten. Ein neues Konzept der Erstversorgung forderte den schnellen Transport des Notarztes zum Patienten – nicht des Patienten zum Notarzt. Diese Idee griff der ADAC auf. Auf sein Betreiben hin kam es 1968 zum ersten Probelauf mit einem gemieteten Hubschrauber. Mit der Indienststellung des ersten zivilen und dauerhaft einsatzbereiten Rettungshubschraubers „Christoph 1“ am 1. November 1970 in München-Harlaching initiierte der ADAC den Ausbau des öffentlich-rechtlichen Luftrettungsdienstes in der Bundesrepublik.
Warum „Christoph“?
Die Rettungshubschrauber wurden in Anlehnung an den Schutzheiligen der Reisenden, St. Christophorus, „Christoph“ genannt.
Wie viele Stationen? Wie viele Hubschrauber?
Die ADAC Luftrettung ist mit einer eigenen Flotte von etwa 51 modernen Rettungshubschraubern an derzeit 37 Stationen (Stand: September 2015) eine der größten Luftrettungsorganisationen Europas. Hierzu gehören auch vier Stationen, die grenzüberschreitend aktiv sind, darunter die beiden im Ausland liegenden Stationen Suben (Österreich) und Groningen (Niederlande).
Die Hubschrauber der ADAC Luftrettung sind in sog. Rettungshubschrauber (RTH) und Intensivtransporthubschrauber (ITH) aufgeteilt.
Folgende ITHs sind 24 Stunden am Tag einsatzbereit:
• „Christoph Brandenburg“, Senftenberg
• „Christoph Westfalen“, Flughafen Münster Osnabrück
• „Christoph 62“, Bautzen
• „Lifeliner Europa 4“, Groningen
Für die Rettung aus unzugänglichem Gelände sind die Maschinen an drei ADAC Standorten mit einer Rettungswinde ausgestattet – Murnau und München für die Bergregion, Sande für den Bereich der Nordseeküste.
Forschung, Studien und Innovationen
Die ADAC Luftrettung beteiligt sich an verschiedenen Forschungs- und Studienprojekten in Zusammenarbeit mit den Partnerkliniken und dem ADAC Technikzentrum in Landsberg. Ziel der Projekte ist es, die Notfallversorgung der Patienten weiter zu verbessern und mögliche technische Erkenntnisse für die Sicherheit von Fahrzeugen im Straßenverkehr aber auch der Verkehrsführung im Rahmen der Unfallforschung zu erlangen. Verschiedene innovative Ideen, wie das digitale Notarztprotokoll oder die Systematik des medizinischen Qualitätsmanagement im Rettungsdienst gehen auf die ADAC Luftrettung zurück.
Trainingszentrum
Der ADAC hat das weltweit erste Trainingszentrum für Hubschrauberpiloten und medizinische Crews unter einem Dach gegründet – die ADAC HEMS Academy. Seit Sommer 2010 wird in der HEMS Academy in Hangelar bei Bonn Personal von verschiedensten Hubschrauber- und Luftrettungsbetreibern sowie von medizinischem Personal aus dem Rettungsdienst geschult. Kernstücke sind zwei so genannten Full Flight Simulatoren (FFS) für den fliegerischen Bereich. Für das medizinische Training stehen ein Medizinsimulator (Christoph Sim®) sowie ein komplett eingerichteter Schockraum zur Verfügung.