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ADAC Stiftung | Luftrettung | 14.05.2013

Frau am Steuer

Ihr bevorzugter Landeplatz ist die grüne Wiese. In den seltensten Fällen kann sie den Ingolstädter Rettungshubschrauber „Christoph 32“ jedoch auf dem flachen Land absetzen. Doch auch bei kniffligen Landemanövern hat Sandra Hohner (34) den Steuerknüppel souverän im Griff.

 Ingolstadt. Ihr bevorzugter Landeplatz ist die grüne Wiese. In den seltensten Fällen kann sie den Ingolstädter Rettungshubschrauber „Christoph 32“ jedoch auf dem flachen Land absetzen. Doch auch bei kniffligen Landemanövern hat Sandra Hohner (34) den Steuerknüppel souverän im Griff. Sie ist die erste Frau am ADAC-Luftrettungsstandort Ingolstadt und in der ADAC-Luftrettung bundesweit, die die anspruchsvolle Ausbildung zur Pilotin absolvierte. Lediglich im brandenburgischen Perleberg fliegt noch eine Kommandantin auf Christoph 39, alle anderen ihrer 148 Kollegen sind Männer. Vorgesehen für die Ausbildung sind eigentlich dreieinhalb bis fünf Jahre. Allen Klischees zum Trotz trat Sandra Hohner je¬doch bereits nach zweieinhalb Jahren ihre „Fahrprüfung“, den so genannten „Line Check“, an. In den 30 Monaten war sie 500 Stunden in der Luft und flog im Durchschnitt täglich vier Rettungseinsätze unter Aufsicht von Stationsleiter Peter Döring oder eines anderen der drei Piloten am Standort Ingolstadt.

Ein Traum geht in Erfüllung
Für die Mutter eines bald fünfjährigen Sohnes ging damit ein lang ersehnter Traum in Erfüllung. Über ihre Rolle als Frau in einem männerdominierten Beruf meint sie selbstbewusst: „Ich erwarte keinen Frauen-Bonus. Wie meine männlichen Kollegen auch versuche ich, den Beruf mit der nötigen Professionalität aus¬zuüben.“ Ihr nächster Einsatzort ist die Station „Christoph 62“ im sächsischen Bautzen. Dort wird sie vorwiegend nachts Intensivpatienten von einem Kranken¬haus niedrigerer Versorgungsstufe zur Weiterbehandlung in ein Spezialklinikum fliegen. Bereits 2003 erwarb Sandra Hohner nach einer beruflichen Zwischenstation in der Kranken- und Altenpflege ihre Helikopterlizenz. Bis Mitte 2010 arbeitete sie an¬schließend für ein privates Transportunternehmen am Flughafen Stuttgart, ehe sie sich für die Karriere in der ADAC-Luftrettung entschloss.

Ingolstadt bundesweiter ADAC Ausbildungsstandort
Die Station in Ingolstadt ist eines von drei ADAC Pilotenausbildungszentren in Deutschland. 15 Co-Piloten qualifizierten sich im Team um Stationsleiter Peter Döring bereits zum Kommandanten eines Rettungshubschraubers, derzeit absolvieren zwei so genannte „PICUS“ das Praxistraining. Durchschnittlich 1400 Mal wird Christoph 32 jährlich alarmiert. Der Einsatzradius des Helikopters vom Typ BK 117 beträgt 70 Kilometer, die Maschine fliegt rund 800 Fuß hoch (243 Meter) und 240 km/h schnell.

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