Christoph 40 in Augsburg gelandet
Nach nur elfmonatiger Bauzeit ist ein Hubschrauberhangar auf dem Dach des Klinikums entstanden, der modernsten aktuellen und zukünftigen Anforderungen entspricht. „Christoph 40“ wird mit Erteilen der letzten technischen Betriebserlaubnis zu Rettungsflügen im Umkreis von 60 Kilometern rund um die Fuggerstadt starten.
Nach nur elfmonatiger Bauzeit ist ein Hubschrauberhangar auf dem Dach des Klinikums entstanden, der modernsten aktuellen und zukünftigen Anforderungen entspricht. „Christoph 40“, so der Funkrufname des neuen Augsburger Rettungshubschraubers, wird mit Erteilen der letzten technischen Betriebserlaubnis zu Rettungsflügen im Umkreis von 60 Kilometern rund um die Fuggerstadt starten. Der Rettungshubschrauber ist täglich von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang einsatzbereit. Koordiniert wird er von der integrierten Rettungsleitstelle Augsburg (Notruf 112). Die Baukosten in Höhe von 5,9 Millionen Euro trug das Klinikum, für die Neuanschaffung des Hubschraubers investierte die ADAC Luftrettung 5,5 Millionen Euro.
Riesenschritt nach vorne
Mit 58 Metern ist der neue Hangar die höchste Luftrettungsstation Deutschlands. Die Konstruktion mit einer Gesamtfläche von rund 800 Quadratmetern besteht aus dem Hangar mit Hubschrauberhalle, Personal- und Hygieneräumen, einer beheizbaren Landeplattform mit Parkposition für einen zweiten Hubschrauber, der einen Patienten bringt, sowie einer Betankungsanlage, die über Steigleitungen gespeist wird. Ein entscheidender Schritt nach vorne ist der direkte Zugang in die Notaufnahme oder den Schockraum über einen separaten Aufzug. Vorteil für die Patienten ist die enorme Zeitersparnis und der deutlich schonendere Transport. Am Bodenlandeplatz musste der Patient bisher zeitaufwändig in einen Rettungswagen umgelagert und anschließend in die Notaufnahme gebracht werden. Dieser Zwischenschritt entfällt.
Durch den Dachlandeplatz werden Lärmemissionen auf ein Minimum reduziert. Wie Schallgutachten immer wieder ergeben, entstehen die größten Lärmspitzen bei Start und Landung.
Weil Christoph 40 in 58 Metern Höhe abhebt oder wieder aufsetzt, wird eine Schallansammlung am Boden vermieden. Optimierte An- und Abflugrouten gewährleisten zudem, dass ein Großteil der benachbarten Häuser nicht überflogen werden müssen. Zum Einsatz kommt eine Maschine des Typs EC 135 P2 von Eurocopter. Dieser Hubschraubertyp ist leistungsstark, emissionsarm, kosteneffizient und durch den ummantelten Heckrotor besonders sicher und leise. Im Durchschnitt erreicht die Maschine einen Schalldruck von 86 Dezibel. Das entspricht der Geräuschkulisse eines Rasenmähers. Zum Vergleich: Hubschrauber älterer Modellgenerationen verursachen bis zu 120 Dezibel, vergleichbar mit dem Lärmpegel eines Presslufthammers. Die EC 135 wird deshalb auch als „Flüsterhubschrauber“ bezeichnet.
In so genannten „Primär-Einsätzen“ wird Christoph 40 als schneller Notarztzubringer insbesondere in entlegene Gebiete eingesetzt. Je nach Erkrankung oder Verletzungsmuster übernimmt die Crew den schnellen Transport des Patienten in eine geeignete Fachklinik. Ist dies nicht erforderlich, fährt ein Rettungswagen bodengebunden ins nächstgelegene Krankenhaus und die Besatzung ist wieder frei für Folgeeinsätze. Zur „fliegenden Intensivstation“ wird der Helikopter bei so genannten „Sekundäreinsätzen“. In dem Fall übernimmt Christoph 40 den Transport eines Patienten von einem Krankenhaus niedrigerer Versorgungsstufe in eine Fachklinik mit erweiterten Therapiemöglichkeiten. Die Hubschrauberbesatzung setzt sich aus einem Piloten des ADAC, einem Rettungsassistenten des BRK Augsburg und einem Notarzt des Klinikums zusammen. Maximal zwei Minuten nach dem Alarm ist die Crew in der Luft. Bei einer durchschnittlichen Einsatzentfernung von 30 bis 35 Kilometern dauert es acht Minuten bis zur Landung am Notfallort.
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