Sehen und gesehen werden
Dunkel gekleidete Schulkinder sind im Straßenverkehr besonders gefährdet. Der ADAC empfiehlt reflektierende Materialien.
Auch wenn die Tage langsam wieder Länger werden – wenn Kinder sich auf den Weg zur Schule machen, ist die Sonne meist noch nicht aufgegangen. Im Dunkeln oder in der Dämmerung, bei diffusem Licht oder wolkenverhangenem Himmel ist es für die Kleinen besonders schwer, sich von ihrer Umgebung abzuheben und rechtzeitig von Autofahrern gesehen zu werden. Der ADAC empfiehlt daher, dass Kinder – egal ob zu Fuß oder als Radfahrer – reflektierende Materialien tragen sollten, um von anderen Verkehrsteilnehmern früher wahrgenommen zu werden.
Der Club macht darauf aufmerksam, dass dunkel gekleidete Fußgänger von Autofahrern bei schlechter Sicht erst aus rund 25 Metern Entfernung erkannt werden. Wer helle Kleidung trägt, verbessert seine Sichtbarkeit etwas und kann schon ab 40 Metern gesehen werden. Den besten Effekt bringen jedoch reflektierende Materialien. Sie lassen Menschen bereits bei einer Distanz von etwa 130 Metern sichtbar werden.
Was viele Autofahrer unterschätzen: Bei schlechten Lichtverhältnissen beträgt ihre Sehschärfe nur noch etwa 20 bis 30 Prozent. Dadurch wird das Risiko für Fußgänger, zu spät gesehen zu werden, noch vergrößert. Hinzu kommt, dass der Anhalteweg eines Pkw bei einer Notbremsung aus 50 km/h etwa 28 Meter beträgt. Für ein dunkel gekleidetes Kind kann also im Ernstfall dieser Bremsweg bereits zu lang sein.
Kinder werden allein aufgrund ihrer Größe leichter übersehen. Bei schlechten Sichtverhältnissen sind sie noch stärker gefährdet. Daher sollten Eltern beim Kauf eines Schulranzens darauf achten, dass dieser die Norm DIN 58124 erfüllt. Damit ist sichergestellt, dass die Kinder schon von Weitem auffallen. Auch Schuhe und Jacken sollten mit Reflexmaterial ausgestattet sein. Dabei ist darauf zu achten, dass das Material die Norm EN ISO 20471 oder EN 1150 erfüllt. Fahren Kinder mit dem Rad in die Schule, sollte sichergestellt sein, dass die Fahrradbeleuchtung intakt ist und die vorgeschriebenen Reflektoren angebracht sind. Zusätzlichen Schutz bieten Leuchtbänder, die an Arm- und Fußgelenken oder am Fahrradhelm befestigt werden.
Mit der neuen Verkehrsinitiative „Für einen sicheren Schulweg!“ will der ADAC in diesem Jahr einen Beitrag leisten, die Unfallzahlen bei Kindern zu senken. Ziel der Initiative ist es, Eltern und Kinder über die besonderen Risiken im Straßenverkehr zu informieren und aufzuzeigen, wie eine sichere Mobilität gewährleistet werden kann.
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