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ADAC e.V. | Verkehr | 01.06.2017

Mehr Vernetzung, mehr Innovation, weniger Verkehr

Digitale Vernetzung von Verkehrsträgern bietet Potenzial für Entlastung urbaner Zentren/ Gesetzliche Vorschriften zur Personenbeförderung sollen Innovationen ermöglichen

Der ADAC hat heute in Berlin mit Vertretern der Politik und der Branche über die Zukunft des öffentlichen Personenverkehr (ÖPNV) diskutiert. Ausgangspunkt war der Evaluierungsbericht der Bundesregierung nach der Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG), der vorgestellt wurde. Im Mittelpunkt der Diskussion standen Fragen des Wettbewerbs um ÖPNV-Leistungen und die Möglichkeiten für mehr Innovationen für Kunden.

Das Potenzial des ÖPNV ist laut ADAC groß: Eine Online-Umfrage in zehn deutschen Großstädten im Februar 2017 ergab, dass sich 1,4 Millionen Menschen in Deutschland, die heute keinen ÖPNV nutzen wollen, grundsätzlich einen Umstieg vom Auto auf Angebote des ÖPNV vorstellen können. Als Voraussetzung dafür nannten die Befragten preiswertere Tickets, verständliche Tarifsysteme sowie schnellere Verbindungen und mehr Pünktlichkeit. Befragt wurden knapp 3.100 Personen.

Der ADAC sieht in den gesellschaftlichen Trends der Individualisierung und Digitalisierung die größten Chancen für zukunftsfähige Mobilitätsangebote. Das Personenbeförderungsrecht sollte aus Sicht des ADAC deshalb so gestaltet werden, dass es mehr Innovationen, Wettbewerb um die besten Mobilitätsideen und vernetzte Angebote ermöglicht.

„Der ÖPNV bildet einen unverzichtbaren Baustein für einen umweltschonenden und nutzergerechten Verkehr“, so ADAC-Vizepräsident für Verkehr Ulrich Klaus Becker. „Um die künftigen Herausforderungen zu meistern, reicht es jedoch nicht aus, einzelne Verkehrsträger für sich weiterzuentwickeln. Wir brauchen wir einen optimierten Mix und ein Zusammenwirken des Pkw-Verkehrs mit dem ÖPNV.“ Entscheidend werde dabei sein, dass sich die verschiedenen Verkehrsträger zu zukunftsfähigen Mobilitätskonzepten vernetzen lassen. Je innovativer die Angebote und einfacher ihre Nutzung, desto größer könne auch die Entlastung der Innenstädte von Lärm und Emissionen gelingen. Deshalb müsse das Vergaberecht dahingehend reformiert werden, dass Verkehrsräume und nicht Verkehrsmittel im Mittelpunkt stünden. "Alle müssen vom Kunden aus denken und über Mobilität im Ballungsraum und im ländlichen Raum neu nachdenken", so Becker.


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