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ADAC e.V. | Verkehr | 16.09.2020

Klimaschutz darf Mobilität nicht einschränken

ADAC warnt vor abstrakten Zielen, die Bevölkerung und Wirtschaft überfordern

Der ADAC bekennt sich ausdrücklich zum Klimaschutz und hält dafür Fortschritte im Verkehrssektor für unverzichtbar. Entscheidend ist aber, dass Klimaziele technisch machbar, ökonomisch sinnvoll und finanzierbar sind. Für den Verkehrssektor ist bereits das Ziel einer Reduktion des CO2-Ausstoßes um 40 Prozent in Deutschland ambitioniert und nur mit erheblichen Anstrengungen erreichbar. Nicht vergessen werden darf, dass das Erreichen dieser aktuellen Ziele bereits mit deutlichen Kostensteigerungen für den Verbraucher verbunden ist. Absehbar weitere Belastungen sind unter sozialen Gesichtspunkten nicht hinnehmbar, denn Mobilität darf keine Frage der finanziellen Möglichkeiten sein. Das sollte auf europäischer Ebene bei den Beratungen zu neuen klimapolitischen Zielen und dazu erforderlichen Maßnahmen nicht vergessen werden.

Eine Reduktion des CO2-Ausstoßes um deutlich mehr als 40 Prozent bis 2030 im Verkehr ist nicht erreichbar, ohne die Mobilität erheblich einzuschränken. Abstrakte Ziele zu formulieren, die in der Konsequenz auf dem Rücken der Verbraucher sowie der nationalen Wirtschaftsstandorte ausgetragen werden, helfen nicht weiter. Fortschritte beim Klimaschutz im Verkehr sind möglich. Für einen Umstieg auf emissionsarme Fahrzeuge und Alternativen zum Auto braucht es aber mehr Zeit.

Alternativen zum Auto sind in vielen Regionen noch unzureichend vorhanden. Auch sind viele Menschen schlichtweg nicht in der Lage, Neufahrzeuge anzuschaffen. Auch etliche Firmen können – insbesondere angesichts der Corona bedingten Umsatzeinbußen – nicht kurzerhand ihre Flotten erneuern.

Für kontraproduktiv hält der ADAC darüber hinaus ein Verbot des Verbrennungsmotors. Unabhängig von den ökonomischen Folgen sind die klimaneutrale Weiterentwicklung des Verbrennungsmotors und der Kraftstoffe elementar für Fortschritte beim Klimaschutz. So gibt es hierzulande 47 Millionen Pkw mit Verbrennungsmotoren. Nur ein kleinerer Teil davon wird bis 2030 durch batterieelektrische Fahrzeuge ersetzt werden können. Mit einer Absage an die Technologieneutralität werden erhebliche Chancen für den Klimaschutz vertan.


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