Motorräder mit Keyless-System nicht diebstahlsicher
ADAC-Appell an Hersteller: Schließsysteme vor Missbrauch schützen
Keyless-Schließsysteme, die das schlüssellose Entsperren und Starten eines Pkw ermöglichen, gibt es auch bei Motorrädern. Ähnlich wie Autos mit diesem System sind auch Bikes mit Keyless-Schließfunktion eine leichte Beute für Diebe. Der ADAC hat drei Motorräder der Marken BMW R 1200 RS, Ducati Multistrada 1200 D-air und KTM Super Duke R untersucht. Das verheerende Ergebnis: Bei allen Bikes lässt sich mit einem selbst gebauten Funkverstärker die Lenkung entriegeln, die Zündung einschalten und der Motor starten.
„Die Motorradhersteller haben die Pflicht, die Fahrzeugelektronik ebenso systematisch abzusichern, wie das in anderen IT-Bereichen längst Standard ist. Für Besitzer betroffener Bikes sollte es zudem möglichst rasch Abhilfe durch entsprechende Nachrüstungen geben“, fordert Reinhard Kolke, ADAC-Leiter Test und Technik.
Die offenkundige Sicherheitslücke bei den Komfortschlüsseln erleichtert Dieben ihr Handwerk ungemein: Die Funkverbindung zwischen Schlüssel und Fahrzeug lässt sich problemlos über weite Distanzen „verlängern“. Unabhängig davon, ob sich der Originalschlüssel beispielsweise im Haus oder in der Jackentasche des Besitzers befindet. Wegfahrsperre und meist auch Alarmanlage werden ebenfalls auf diese Weise überwunden. Nach Erkenntnissen der ADAC-Fachleute lassen sich die für den Diebstahl erforderlichen Geräte mit geringem Aufwand aus handelsüblichen Elektronikbauteilen herstellen.
Der ADAC rät Motorradfahrern, den Funkschlüssel innerhalb von Gebäuden nicht in der Nähe von Außentüren und Fenstern aufzubewahren. Weiter sollten sie das Motorrad beispielsweise durch Bremsscheibenschlösser zusätzlich sichern und es wenn möglich in einer geschlossenen Garage parken.
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