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ADAC e.V. | Technik | 09.08.2017

Welche Assistenten das Fahren sicherer und leichter machen

ADAC hat Fahrassistenzsysteme auf Nutzen und Komfort untersucht

Sicherheit und Komfort – das ist es, was Fahrassistenzsysteme im Pkw verbessern sollen. Der ADAC hat die gängigsten Assistenten untersucht und ihren Nutzen bewertet. Ergebnis: Alle Helfer erwiesen sich als sinnvoll.

• Asphärische Spiegel
Der abgesetzte Bereich in einem Außenspiegel ermöglicht ein größeres Sichtfeld und den Blick in den toten Winkel. Wird auf Fahrer- und Beifahrerseite angeboten und bietet einen wertvollen Überblick.

• Parksensoren/Kameras
Ultraschallsensoren an Heck und Front erleichtern das Rangieren, seitliche Sensoren erkennen Parklücken und übernehmen selbstständig das Lenken. Praktisch, weil auch für knappe Lücken geeignet. Ergänzend bieten Heck- bzw. Front- und Seitenspiegelkameras Sicht auf niedrige Hindernisse hinter dem Pkw und seitlich davon, was beim Abbiegen und beim Ein- und Ausparken hilft. Wichtig: Der Monitor muss ausreichend groß sein.

• Totwinkel-/Spurwechselassistent
Radarsensoren am Heck erfassen den toten Winkel und warnen vor von hinten herannahenden Fahrzeugen. Die robusten Sensoren reagieren sogar bei Gischt und Starkregen und vermeiden so Spurwechselunfälle. Die erweiterte Ausbaustufe dient auch als Ausparkhilfe, weil sie querenden Verkehr erkennt.

• Kollisionswarner/Notbremsassistent
Monokameras in der Front warnen vor Hindernissen und reagieren mit Teilbremsung, Stereokameras sogar mit Vollbremsung zur Vermeidung einer Kollision. Auch Radarsensoren werden für die Abstandsmessung verbaut. Beides kombiniert, also Warnung und ggf. Bremsung, hat großen Nutzen. Die weitere Ausbaustufe mit automatischer Distanzregelung für den Tempomat – also gleichbleibender Abstand auch zu einem langsameren Vordermann – ist zwar praktisch, aber in der Stadt und auf engen Landstraßen weniger nutzbar.


• Spurverlassenswarner/Spurhalteassistent
Eine Frontkamera registriert die Fahrspuren – droht das Auto, die Fahrspur zu verlassen, wird akustisch oder haptisch (Vibration am Lenkrad) gewarnt. Viele Modelle bieten auch eine leichte Gegenlenkunterstützung, die den Fahrer wieder auf Spur bringen soll. Ein Tonsignal als Warnung ist weniger geeignet, weil es leicht im Fahrlärm untergeht oder als störend empfunden und dann ausgeschaltet wird. Insgesamt eine sinnvolle Funktion.

• Fernlichtassistent
Blendfreies Dauerfernlicht (realisiert über Frontkamera und Scheinwerfer mit Blenden oder LED-Technik) sorgt für bessere Straßenausleuchtung, ohne andere Verkehrsteilnehmer zu blenden. Die Abschattungen funktionieren bei Pkw und Fahrrädern (mit Licht), Fußgänger werden extra nicht ausgeblendet, um sicher gesehen zu werden. Fernlichtassistenten sind damit ein echtes Sicherheitsplus bei Nachtfahrten auf Landstraßen.

Der ADAC empfiehlt, sich die Assistenten beim Kauf vorführen zu lassen und selbst auszuprobieren. Auch sollten Verbraucher ihr eigenes Fahrverhalten prüfen, denn nicht jeder Fahrassistent ist für jeden gleich sinnvoll. Wer hauptsächlich in der Stadt unterwegs ist, braucht Spurhalte- oder Distanzassistent weniger. „Immer sinnvoll sind jedoch Kollisionswarner und Notbremsassistent. Diese Fahrassistenten sollten die Hersteller nicht gegen zum Teil satten Aufpreis, sondern serienmäßig anbieten“, fordert Dr. Reinhard Kolke, Leiter des ADAC Technikzentrums.


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