ADAC befürwortet umweltschonendes Super E20-Benzin
Erste Tankstelle in Deutschland verkauft Super E20 im Rahmen eines Flottentests
In Mannheim bietet seit heute die bundesweit erste Tankstelle Super E20 an. Gegenüber herkömmlichem Benzin (Super E5) und auch Super E10 lassen sich die Treibhausgas-Emissionen beim Autofahren damit unkompliziert weiter reduzieren. Der Kraftstoff mit einer bis zu zwanzigprozentigen Bioethanol-Beimischung soll im Rahmen eines geschlossenen Flottentests mit ca. 85 Autos erprobt werden. Für Autofahrer außerhalb des Flottenversuchs steht der umweltfreundlichere Sprit jedoch noch nicht zur Verfügung.
Der Ersatz fossilen Ottokraftoffs durch Bioethanol kann je nach Herstellungsverfahren zu bis zu 80 Prozent weniger Treibhausgas-Emissionen führen. Schon heute bietet Super E10 (mit einer bis zu zehnprozentigen Beimischung von Bioethanol) ein Einsparpotenzial von bis zu drei Millionen Tonnen CO2 jährlich.
„Über eine höhere Beimischungsquote von aktuell maximal 10 auf dann bis zu 20 Prozent Bioethanol ließen sich die Einsparpotenziale noch einmal deutlich steigern“, erklärt Karsten Schulze, ADAC Technikpräsident. Der ADAC hat bereits vor einigen Jahren eine höhere Beimischungsquote unterstützt und begrüßt den jetzt gestarteten Flottenversuch in Mannheim.
Voraussetzung dafür, dass Autofahrer Benzin mit einer bis zu zwanzigprozentigen Bioethanol-Beimischung (Super E20) tanken können, ist eine Anpassung der Qualitätsnorm für Ottokraftstoffe (DIN EN 228), die aktuell nur einen Ethanol-Anteil von maximal 10 Vol.% zulässt. Vor diesem Hintergrund fordert der ADAC, die Norm entsprechend zu ändern oder eine neue zu schaffen, um den Einsatz der klimaschonenderen Kraftstoffe zu ermöglichen. Autohersteller müssten darüber hinaus Fahrzeuge technisch für den E20-Einsatz freigeben.
Der ADAC weist außerdem darauf hin, dass Fehler, die bei der Einführung von Super E10 im Jahre 2011 gemacht wurden, bei einem möglichen Start von Super E20 vermieden werden müssen. So waren beispielsweise viele Verbraucher von Anfang an verunsichert, ob ihr Fahrzeug Benzin mit bis zu 10 Prozent Bioethanol verträgt. Insbesondere diese fast immer unbegründete Verunsicherung hält bis heute bei vielen Autofahrern an. Dabei sind fast alle Benziner für die Verwendung von Super E10-Kraftstoff freigegeben - erkennbar in der Regel an einem Hinweis in der Tankklappe.
Die Folge der Unsicherheit bei den Autofahrern: Gerade mal 24 Prozent betrug im vergangenen Jahr der Marktanteil von Super E10 am Ottokraftstoffmarkt. Das vorhandene Einsparpotenzial von bis zu drei Millionen Tonnen CO2 pro Jahr wird so nur zu einem Bruchteil ausgeschöpft - und das, obwohl der Kraftstoff durchschnittlich fast sechs Cent je Liter günstiger ist als Super E5. Daher rät der ADAC dazu, Super E10 zu nutzen, sofern das Fahrzeug dafür freigegeben ist, denn damit kann man bares Geld sparen und zudem auf sehr unkomplizierte Weise CO2 einsparen.
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