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ADAC e.V. | | 17.02.2014

Auch in den vergangenen Jahren Manipulationen bei der Wahl zum „Lieblingsauto“

Reihenfolge der platzierten Fahrzeuge in den Jahren 2009 bis 2013 fehlerhaft - Anzahl der abgegebenen Stimmen in den Jahren 2009 bis 2013 nach oben manipuliert - Für die Jahre 2005 bis 2008 Prüfung unmöglich, da keine ausreichenden Daten mehr vorhanden

Die externe forensische Überprüfung der Leserwahl zum „Lieblingsauto“ für die Jahre 2005 bis 2013 bei der Preisverleihung „Gelber Engel“ durch das Prüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte hat den bisherigen Verdacht bestätigt, dass auch in diesen Jahren die Ergebnisse der Leserwahl teils gravierend verändert wurden.

Nachdem mutmaßliche Manipulationen vom ehemaligen Kommunikationschef bekannt geworden waren, hatte der ADAC Deloitte am 27. Januar 2014 beauftragt, die Preisverleihung „Gelber Engel“ umfassend zu untersuchen. Die ersten Untersuchungsergebnisse zum „Lieblingsauto 2014“ wurden bereits am 10. Februar 2014 vorgestellt.

Der nun vorgelegte Bericht von Deloitte bestätigt auch für die Jahre 2009 bis 2013 die Manipulation der Teilnehmerzahl. Ebenso stimmt in diesen Jahren die tatsächliche Reihenfolge der Fahrzeugmodelle nicht mit den extern kommunizierten Ergebnissen überein.

Durch diese bewussten Veränderungen wurde eine größere Markenvielfalt in den Top 5-Ergebnissen erreicht.

Für die Jahre 2005 bis 2008 konnte Deloitte keine abschließende Prüfung durchführen, da für diese Jahre keine ausreichende Datengrundlage mehr vorhanden war, um valide Ergebnisse gewährleisten zu können.

Frank Marzluf, Partner Forensic bei Deloitte: „Für sämtliche Jahre, die wir auswerten konnten, können wir eindeutig belegen, dass sowohl die Teilnehmerzahlen als auch die Stimmergebnisse bei der Wahl zum ‚Lieblingsauto’ des ‚Gelben Engels’ umfangreich manipuliert wurden.“

Nach Auswertung von Deloitte sind die korrekten Ergebnisse der Top 5 in den Jahren 2009 bis 2013 wie folgt:


Tatsächliche/korrekte Rangfolge
Kommunizierte/Manipulierte Rangfolge
 

2013

  • 1 Mercedes-Benz A-Klasse
    2 Volkswagen Golf
    3 BMW 3er
    4 Audi A3
    5 Mercedes-Benz SL
     
  • 1 Mercedes-Benz A-Klasse
    2 Volkswagen Golf
    3 BMW 3er
    4 Audi A3
    5 Mercedes-Benz SL

     

2012

  • 1 Audi Q32
    2 Audi A6
    3 Mercedes-Benz SLK
    4 BMW 1er
    5 BMW 6er
     
  • 1 Audi Q3
    2 BMW 1er (+2*)
    3 Mercedes-Benz SLK
    4 Audi A6 (-2*)
    5 VW Up (+7*)
     

2011

  • 1 BMW 5er
    2 Mercedes-Benz CLS
    3 Mercedes-Benz E-Klasse Cabriolet
    4 Audi A1
    5 BMW X3
     
  • 1 BMW 5er
    2 Mercedes-Benz CLS
    3 Audi A1 (+1*)
    4 VW Passat (+2*)
    5 Opel Meriva (+3*)

2010

  • 1 Audi A5 Cabriolet
    2 VW Polo
    3 Opel Astra
    4 Mercedes-Benz E-Klasse
    5 Mercedes-Benz E-Klasse Coupé
     
  • 1 Mercedes-Benz E-Klasse (+3*)
    2 VW Polo
    3 BMW X1 (+3*)
    4 Audi A5 Cabriolet (-3*)
    5 Opel Astra (-2*)

2009

  • 1 VW Golf
    2 VW Passat CC
    3 VW Scirocco
    4 Mercedes-Benz GLK
    5 Audi A3 Cabriolet
     
  • 1 VW Golf
    2 Opel Insignia (+4*)
    3 Mercedes SLK (+6*)
    4 VW Scirocco (-1*)
    5 VW Passat CC (-3*)
     

*: Veränderung der Platzierung gegenüber tatsächlicher/korrekter Rangfolge


„Die Ergebnisse lassen vermuten, dass einzelne Personen offenbar bereits seit Jahren bei der Preisverleihung die Hersteller und die Öffentlichkeit systematisch getäuscht haben“, sagte Dr. Karl Obermair, Vorsitzender der ADAC Geschäftsführung. „Wenn wir unsere Glaubwürdigkeit wiederherstellen wollen, müssen wir für die vergangenen Jahre alle Preiskategorien so umfassend wie möglich auf Manipulationen untersuchen und die Ergebnisse veröffentlichen.“

Die Untersuchungen der Ergebnisse in den übrigen „Gelber Engel“-Kategorien seit 2005 durch Deloitte dauern noch an. Eine Kommunikation dieser Ergebnisse und damit der Abschluss der Untersuchungen zur Preisverleihung ist für Anfang kommender Woche geplant.

In Abhängigkeit von den Ergebnissen der Untersuchungen werden weitere rechtliche Schritte gegen den ehemaligen Kommunikationschef des ADAC vorbereitet.

Eine Zusammenfassung des Deloitte-Untersuchungsberichts zur „Leserwahl 2005-2013“ ist ab sofort unter http://bit.ly/1nGkbvW verfügbar.

Deloitte hat im Rahmen der Untersuchungen 28 Interviews durchgeführt und 69.000 Dateien von IT-Geräten wiederhergestellt, aufbereitet und systematisch ausgewertet. Anhand der zur Verfügung stehenden elektronischen Daten haben Datenbankexperten eine vollständige, neue Auszählung der Online-Stimmen vorgenommen und auf dieser Basis das korrekte Wahlergebnis ermittelt.
 

Pressekontakt Deloitte:
Isabel Milojevic
Tel.: +49 (89) 290368825
E-Mail: imilojevic@deloitte.de


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